Scan (50 MB) - Deutscher Rat für Landespflege
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Tabelle 3:<br />
Tatsächliche Wochenarbeitszeit<br />
(Angaben in Prozent)<br />
Beschäftigte insgesamt<br />
1- 9,9 Stunden 2<br />
10-14,9 Stunden 2<br />
15-18,9 Stunden 1<br />
19-29,9 Stunden 8<br />
30-34,9 Stunden 2<br />
35-39,9 Stunden 22<br />
40 Stunden 41<br />
40,1- 47,9 Stunden 12<br />
48 Stunden und mehr 9<br />
Keine Angabe 1<br />
Frage: Wieviele Stunden beträgt im Durchschnitt Ihre tatsächliehe<br />
wöchtenliche Arbeitszeit ohne die Zeit, die zusätzlich als<br />
Überstunden oder Freizeit abgegolten werden?<br />
Quelle: Minister <strong>für</strong> Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen,<br />
Arbeitszeit '87.<br />
Tabelle 4:<br />
Derzeitige Disponierbarkeit der Arbeitszeit<br />
(Angaben in Prozent)<br />
Beschäftigte insgesamt<br />
Meine Arbeitszeit ist immer<br />
gleich. 73<br />
Ich werde erst an dem Tag<br />
benachrichtigt,<br />
an dem ich arbeiten muß. 3<br />
1-2 Tage im voraus 6<br />
3- 4 Tage im voraus 5<br />
1- 2 Wochen im voraus 7<br />
Mindestens 3-4 Wochen im<br />
voraus 5<br />
Keine Angabe 1<br />
Frage: Wie lange im voraus wissen Sie, an welchen Tagen und<br />
zu welcher Tageszeit Sie arbeiten müssen, mal abgesehen<br />
von kurzfristigen Überstunden und anderen Besonderheiten?<br />
Quelle: Minister <strong>für</strong> Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen,<br />
Arbeitszeit '87.<br />
Tabelle 5: Verbreitungsgrad der gleitenden Arbeitszeit<br />
(Angaben in Prozent)<br />
Beschäftigte Männer Frauen<br />
insgesamt<br />
Beschäftigte mit<br />
gleitender Arbeitszeit 14 13 16<br />
Beschäftigte ohne<br />
gleitende Arbeitszeit 85 86 84<br />
Keine Angabe 1 1 1<br />
Frage: Haben Sie gleitende Arbeitszeit?<br />
Beschäftigte mit unregelmäßiger Arbeitszeit*<br />
(Angaben in Prozent<br />
Beschäftigte Männer Frauen Vollzeit- Teilzeitinsoesamt<br />
beschäftiote beschäftiote<br />
5 4 7 4 12<br />
*) Nicht einbezogen sind Beschäftigte mit Überstunden,<br />
Schichtarbeit, Gleitzeit und Kapovaz.<br />
Quelle: Minister <strong>für</strong> Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen,<br />
Arbeitszeit '87.<br />
halb des Wochenendes entstehen. („Flexible Arbeitszeit"). Es gibt<br />
auch Regelungen, durch die Arbeitnehmer abgerufen werden können,<br />
wenn es der Arbeitsanfall erfordert („kapazitätsorientierte Verteilung<br />
der Arbeitszeit ~ Kapovaz", Rufbereitschaft). Hierbei entstehen<br />
Wochenfreizeiträume, die nicht vorherbestimmbar sind.<br />
Das zur Zeit gültige Leitbild der Wochenfreizeit ist das Wochenende,<br />
das vielfach am Freitagnachmittag beginnt und Samstag und<br />
Sonntag umfaßt. Von besonderer Qualität sind <strong>für</strong> Arbeitnehmer<br />
die „verlängerten Wochenenden", solche Wochenenden, die durch<br />
einen Feier- oder Ferientag erweitert sind. Die Tendenz allerdings<br />
scheint dem Leitbild nicht zu folgen. <strong>Rat</strong>ionalisierung, Notwendigkeit<br />
der Kapazitätsauslastung verbunden mit Arbeitszeitverkürzungen<br />
und dem Einsatz neuer Techniken führen zu mehr Schichtarbeit<br />
unter Einbeziehung des Wochenendes. Heute arbeitet ein<br />
Fünftel der Arbeitnehmer schon im Schichtbetrieb. Mehr Freizeit<br />
verlangt mehr Dienstleistung auch am Wochenende, was <strong>für</strong> die<br />
Freizeitberufler Samstags- und Sonntagsarbeit bedeutet.<br />
Die Beurteilung dieses Trends ist kontrovers. Einerseits wird erbegrüßt,<br />
weil dadurch Überlastungen von Verkehrswegen und Freizeitinfrastruktur<br />
abgebaut werden. Zum anderen entstehen <strong>für</strong> den<br />
einzelnen Arbeitnehmer, wie dargelegt, <strong>für</strong> seine Freizeitgestaltung<br />
Probleme, wenn er sich nicht nur mit sich selbst befassen will.<br />
Kirchen, Familienverbände und Gewerkschaften gehören daher zu<br />
den Be<strong>für</strong>wortern des freien Wochenendes. Andererseits führt<br />
mehr Freizeit am Wochenende zu einer größeren Dienstleistungsnachfrage,<br />
was zu mehr am Wochende tätigen führt. Auch die „Einsätze"<br />
im Rahmen sozialer Verpflichtung häufen sich am Wochenende.<br />
Wenn eine „Entzerrung" des Wochenendes eintritt, wird sich<br />
die Nutzung der statt dessen eingesetzten Freizeitblöcke trotz der<br />
ungünstigeren „Zeitliquidität" immer stärker einbürgern.<br />
Die an den Wochenendtagen verfügbare freie Zeit ist beträchtlich.<br />
Im Vergleich verschiedener Untersuchungen beträgt die Freizeit<br />
am Samstag <strong>für</strong> Frauen 7, <strong>für</strong> Männer 8- 9 Stunden, am Sonntag <strong>für</strong><br />
Frauen 8, <strong>für</strong> Männer 10- 11 Stunden.<br />
Wochenfreizeitblocks lassen mehr Gestaltungsfreiheit zu, haben<br />
aber auch mehr Raum <strong>für</strong> die Entstehung bzw. die Zuspitzung und<br />
Austragung vorhandener Konflikte. Die längeren Freizeiträume<br />
lassen räumliche, finanzielle, informatorische, physische und psychische<br />
Grenzen deutlicher werden. Dazu kommen ethische, gesellschaftliche<br />
Forderungen (.Sinnvolle Freizeitgestaltung", .Gemeinsame<br />
Familienfreizeitgestaltung"), die zu einem schlechten<br />
Gewissen und Unsicherheit führen, wenn der einzelne meint, sie<br />
nicht erfüllt zu haben. Grundsätzlich kann die Wochenfreizeit zu<br />
den Freizeittätigkeiten verwandt werden, die auch am Werktag üblich<br />
sind. Wegen der längeren verfügbaren Zeit kann man sich einerseits<br />
ausführlicher damit befassen, eine Folge verschiedener<br />
Tätigkeiten auswählen, aber auch zeitlich Aufwendigeres unternehmen.<br />
Die Vorabende zu arbeitsfreien Tagen werden gern <strong>für</strong><br />
den Besuch geselliger Veranstaltungen und häuslicher Einladungen<br />
genutzt. In besonderer Weise haben sich als besondere Wochenfreizeittätigkeiten<br />
etabliert: Ausflüge, Kurzreisen, Freizeitwohnen<br />
(Camping, Wochenendhaus), Wanderungen, Radtouren,<br />
Wintersport, Wassersport, Luftsport, Pflege des Gartens, Aufenthalt<br />
im Kleingarten.<br />
Viele größere Veranstaltungen sind am Wochenende: Nachbarschaftsfeste,<br />
Volksfeste, Sportveranstaltungen, religiöse Veranstaltungen.<br />
Das Wochenende wird auch gern <strong>für</strong> Bildungsveranstaltungen<br />
gewählt: Wochenendfreizeiten, Wochenendsminare.<br />
Dessen ungeachtet nimmt auch in der Wochenfreizeit das Fernsehen<br />
den größten Raum ein. 1982 stellte M. Buß (Media-Perspektiven<br />
11 /1982) fest, daß samstags <strong>50</strong> %, sonntags 46 % der Freizeit<br />
zum Fernsehen benutzt wird (zum Vergleich: werktags 40 %).<br />
Neuere Untersuchungen zeigen eine zunehmende Tendenz beim<br />
Fernsehen in Haushalten mit Kabelanschluß. Dem gegenüber stehen<br />
soviel verkaufte Caravans wie noch nie und zu 95 % ausgelastete<br />
.Center Parks", Einrichtungen, die sich auf den Kurzurlaub<br />
spezialisiert haben.<br />
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