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Kulturlandschaft Lange Plön Blick vom Heidelstein über den Franzosenweg in die Elsgellen und zur Hangenleite (dunkel: die gemähten Flurstücke; hell: die brachgefallenen Flächen; jeweils sowohl auf feuchten (Mulden) wie auf trockenen (Hänge) Standorten). Alte Hutebuche in gemähten Grünland, durch Winddruck einseitige Krone, durch Eisbehang knorrig. Lesesteinreihen mit schmalem Brachesaum und Einzelgehölzen im gemähten Grünland. (alle Fotos: Dietzen) 701
nach immer noch Querwanderer abseits des Moorstages festzustellen waren, konnte doch das frühere Ausmaß der Zerstörungen entscheidend reduziert werden. Seither regenerieren sich die zerstörten Hochmoorflächen im Umkreis der Moorkolke sehr gut. Im Zuge der Ausweisung der Langen Rhön als Naturschutzgebiet und der Aufstellung des Naturpark-Einrichtungsplanes für den Naturpark Bayerische Rhön wurde eine umfassende Neuregelung der Parkplätze, Wanderwege und Loipen getroffen. Vordringliches Ziel war die schnelle und durchgreifende Verringerung der Störungen, da die Bestandserhaltung des Birkwildes die Beruhigung großer, zusammenhängender Kernlebensräume dringend erforderlich machte. (Planungsgruppe DIETZ - GREBE - QUENTIN 1983). Die Wanderwege wurden aus diesem Grund soweit wie möglich an den Rand der großen Freiflächen zum Wald hin verlegt, da das Birkhuhn von geschlossenen hohen Waldrändern aus Gründen der Feindvermeidung (Habicht) einen großen Sicherheitsabstand hält Überquerungen der Grünlandflächen orientieren sich in der Regel am vorhandenen landwirtschaftlichen Wegenetz. Für das gesamte Gebiet wurde ein Wege- und Loipengebot erlassen. Schließlich verlegte der Naturpark nach Vorarbeiten des Lehrstuhles für Landschaftstechnik, Universität München, den vorhandenen Moorsteg im Schwarzen Moor, um dem Birkhuhn eine großflächige Habitatnutzung im Schwarzen Moor zu ermöglichen. Der neue Moorsteg wurde mit einer Reihe von Schautafeln über Entstehung, Vegetation und Fauna des Moores ausgestattet. Bis auf den Parkplatz Schornhecke an der Kreuzung zwischen Hochrhönstraße und Franzosenweg und den Parkplatz am Basaltsee wurden alle Parkplätze im Naturschutzgebiet aufgelöst. Eine reguläre Winterräumung findet nur auf den Parkplätzen außerhalb des Naturschutzgebietes statt. Zusammen mit dem Markt Obereisbach errichtete die Wild biologische Gesellschaft, München, das Naturschutz-Informationszentrum Lange Rhön und stellte einen hauptamtlichen Naturschutzwart an. Dieser wurde in den letzten Jahren vom Landkreis Rhön Grabfeld mit großzügiger finanzieller Unterstützung durch den Bayer. Naturschutzfonds übernommen. Diese Initiativen waren wesentliche Garanten für die positive Entwicklung der praktischen Naturschutzarbeit vor Ort. Bereits vor der Ausweisung der Langen Rhön als Naturschutzgebiet nahm der damalige Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten das Gebiet und 4 weitere geplante Naturschutzgebiete In sein Bundesprogramm „Errichtung und Sicherung schutzwürdiger Teile von Natur und Landschaft mit gesamtstaatlich repräsentativer Bedeutung" auf. Neben umfangreichen Flächenankäufen wurden hieraus im Zuge der Erstpflegemaßnahmen alle nicht dem öffentlichen Verkehr gewidmeten Wege mit verschließbaren Schranken abgesperrt. Eine umfassende Behandlung der Erholungsproblematik sollte Gegenstand des zu erstellenden Pflege- und Entwicklungsplanes „Lange Rhön" sein. Im Auftrag des Landkreises Rhön-Grabfeld erarbeitete das Planungsbüro GREBE, Nürnberg, unter Mitarbeit des Lehrstuhles für Landschaftstechnik, München, und der Wildbiologischen Gesellschaft, München, von 1985- 1988 diesen Plan (Planungsbüro GREBE, 1989). 4 Aktuelle Situation und absehbare Entwicklungen Nach wie vor strömt aus den umliegenden Landkreisen die Masse der Naherholer an Schönwetter-Wochenenden im Spätwinter und zur Hauptferienzeit auf die Lange Rhön. Dabei konzentrieren sich die größten Besucherströme auf die Hauptanziehungspunkte Heidelstein, Schwarzes Moor und innerdeutsche Grenze. Schwerwiegende Probleme treten vor allem im Winter auf. Die stärksten Besucherkonzentrationen entstehen am Parkplatz Schornhecke, am Schnittpunkt der beiden wichtigsten Straßen im Naturschutzgebiet. Nicht selten werden hier die Straßen in alle vier Richtungen verkehrsgefährdend beparkt, von wo die Besucher dann abseits aller Loipen in großflächigen Birkhuhn-Wintereinständen zum Langlauf aufbrechen. Die daraus resultierenden Störungen können zu lebensbedrohlichem Energieverbrauch beim Birkhuhn führen. Parken außerhalb ausgewiesener Parkplätze gehört auch zu den übrigen Jahreszeiten zu den häufigsten Verstößen gegen die Schutzgebietsverordnung. Jedoch sind Querfeldeinwanderer gegenüber früher erheblich seltener geworden. Trittschäden an der Vegetation lassen sich gegenwärtig nur am Aufstieg zum Heidelstein feststellen. Die Lenkungsmaßnahmen der zurückliegenden Jahre haben insgesamt gegenüber früher zu deutlichen Verbesserungen geführt, woran die Aufklärungs- und Kontrollarbeit des hauptamtlichen Naturschutzwartes einen hohen Anteil hat. Der Bedarf an Information, Lenkung und Kontrolle steigt jedoch eher noch an, wenn durch den Ausbau der A 66 Frankfurt-Fulda die Rhön zum Naherholungsraum für das Rhein-Main-Gebiet wird. Der Besucherstrom dürfte dann noch um ein Mehrfaches zunehmen. Demgegenüber hinkt die Langzeiterholung mit einer Übernachtungsdauer von mehr als einer Woche hinter der Kurzzeiterholung deutlich her. 5 Geplante Lenkungsmaßnahmen Ausführliche Ziele und Maßnahmen zur Erholungsnutzung wurden im Rahmen des Pflege- und Entwicklungsplanes Lange Rhön entwickelt. Die Ziele für die zukünftige Erholungsnutzung stehen hauptsächlich unter den 3 Oberbegriffen - effizientere Lenkung, - Verbesserung der Information, - Förderung der Langzeiterholung. a) Die heutigen Überlastungserscheinungen lassen sich nur durch eine bereits im weiteren Vorfeld der Langen Rhön ansetzende Verkehrslenkung in den Griff bekommen. Die überaus gute Erreichbarkeit des Gebietes auf im Sommer 10, im Winter 7 Zufahrtsstraßen aus allen Himmelsrichtungen führt dazu, daß die Überlastungen immer erst im Gebiet selbst auftreten, wo sich die Besucherströme treffen, während der Verkehr auf den Zufahrtsstraßen störungsfrei und problemlos abläuft. In der Langen Rhön selbst kommen daher Lenkungsmaßnahmen zu spät. Der Pflege- und Entwicklungsplan schlägt daher ein kombiniertes Lenkungssystem aus rechtzeitigen und regelmäßigen Durchsagen im Verkehrsfunk des Bayerischen und Hessischen Rundfunks und veränderbaren Hinweisschildern an allen wichtigen Abzweigungen zur Langen Rhön vor. Diese Lenkungspunkle wurden so gewählt, daß immer auch in größerem Umfang Parkraum zur Verfügung steht, um ggf. auch ein Buszubringersystem aufbauen zu können. Weitgehend ungenutzt blieb bis heute die überaus günstige Bahnerschließung mit 5 verschiedenen Endhaltepunkten im Vorfeld der Langen Rhön. Auch wenn auf diesen Strecken zum Teil nur noch Güterverkehr stattfindet, ließe sich doch ohne größere Schwierigkeiten eine Bedienung mit Sonderfahrten an Wochenenden einrichten. An allen Bahnendhaltestellen liegen zugleich Verkehrslenkungspunkte, so daß sich die beiden unabhängigen Systeme Pkw und Bahn mit einem Buszubringersystem ergänzen können. Ein nicht unerhebliches Problem liegt allerdings im Organisations- und Koordinationsaufwand für eine möglichst lückenlose Verkehrslenkung, bedingt durch die zahlreichen Zufahrtsmöglichkeiten. Unabdingbare Voraussetzung dafür ist eine umfassende Abstimmung zwischen den beiden Bundesländern Hes- 702
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