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Scan (50 MB) - Deutscher Rat für Landespflege

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nur tragbar, wenn die Zahl der Ausübenden dem Flächenumfang<br />

angepaßt ist, wenn die Definition, was unter „sanft" zu verstehen ist,<br />

umgesetzt wird oder wenn man sich an da<strong>für</strong> vorgesehene Pfade<br />

oder Trassen bzw. Loipen hält Bei dem spürbar zunehmendem<br />

(und irgendwo durchaus verständlichem) Drang nach individueller<br />

Gestaltung<br />

- sei es, weil viele Pisten im Vergleich zum Ausbildungsstand bzw.<br />

dem stark verbesserten Können der Skifahrer als zu langweilig<br />

empfunden werden<br />

Frage:<br />

Verlassen Sie in der Regel präparierte Skipisten?<br />

Ergebnis:<br />

Verlassen der Piste<br />

Ja<br />

Nein<br />

Frage:<br />

Wenn ja, wie weit?<br />

Ergebnis:<br />

% der Befragten<br />

79,7<br />

20,3<br />

Entfernung % vom % der Ja-Antworten<br />

Gesamtkollektiv zum Pistenverlassen<br />

bis <strong>50</strong> m<br />

51-100 m<br />

101 - 200 m<br />

201-400 m<br />

mehr als 400 m<br />

kein Skifahrer<br />

Summe<br />

Tab. 7:<br />

3,1 3,9<br />

5,3 6,6<br />

7,1 8,9<br />

8,6 10,8<br />

5~6 6~8<br />

20,3<br />

100,0 100,0<br />

Skifahren abseits der präparierten Skipisten<br />

- sei es, daß man wenigstens in der Freizeit der Masse Mensch<br />

entfliehen und mit der Natur allein sein will oder<br />

- sei es einfach aus Abenteuerlust und Freude am Risiko (vgl.<br />

Abb. 7)<br />

wachsen nicht nur die Schäden an Forstkulturen und Naturverjüngungen<br />

(Abb. 8) in besorgniserregender Weise, sondern die Störungen<br />

der Wildtiere erreichen - zumindest, was die Rauhfußhüh·<br />

ner angeht - bestandesbedrohenden Charakter; denn bei einem<br />

zusätzlichen Energiebedarf pro Störung von rund 40 %, dem knap·<br />

pen Nahrungsangebot und der physiologisch bedingten Begrenzung<br />

der Nahrungsaufnahme überhaupt sind manche Arten wie<br />

Birk· und Schneehuhn existentiell gefährdet.<br />

Abb. 9 macht deutlich, wie bedrohlich sich die Störungen des ganz<br />

auf Energiesparen ausgerichteten Tagesrhythmus von Schnee·<br />

hühnern auswirken können.<br />

4 Indirekte Wirkungen des Tourismus<br />

auf die Gebirgsökosysteme<br />

Es wurde schon darauf hingewiesen, daß neben den direkten Belastungen,<br />

die bestimmte Formen des Tourismus hervorbringen (An·<br />

zahl der Pisten, Lifte und Seilbahnen oder die vom DAV bzw. ÖAV<br />

unterhaltenen rund 40 000 km Gebirgswanderwege) (RINGLER<br />

1983) die freizeitbezogene Infrastruktur wie Straßen, Parkplätze,<br />

Hotels, Pensionen, Berggasthäuser, Wander-, Jagd· und Almhütten<br />

und die Siedlungsentwicklung einen entscheidenden Beitrag zur<br />

Verringerung der ökologischen Stabilität geleistet haben.<br />

AMMER und MÖSSMER (1981 /82) haben die überwiegend durch<br />

den Fremdenverkehr veranlaßte Siedlungsentwicklung <strong>für</strong> die Gemeinde<br />

Neustift im Stubaital quantitativ untersucht und dabei fest·<br />

gestellt, daß die besiedelte Fläche von 1954 bis 1977 (also in nur 23<br />

Jahren) um zwei Drittel zugenommen hat (vgl. Abb. 10).<br />

Dabei ist der Anteil der Gebäude, die in gefährdeten Bereichen er·<br />

richtet wurden, überproportional angewachsen: 1977 stehen fast<br />

Abseits der<br />

Masse<br />

Abenteuer-<br />

1 ust<br />

Unzufriedenheit<br />

mit der<br />

Piste<br />

Naturverbundenheit<br />

Abb. 7:<br />

Gründe <strong>für</strong> das Skifahren abseits der Piste<br />

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