Matsumotos Satz und A¹-Homotopietheorie - Konrad Voelkel
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7. Motivische <strong>Homotopietheorie</strong><br />
lokaler Ring, so ist π n (X)(R) = π n (X(R)), die Homotopiegruppe der simplizialen<br />
Menge X(R) in der Kan-Modellstruktur.<br />
In Kapitel 6 haben wir bereits die simpliziale F<strong>und</strong>amentalgruppe von Sing A1<br />
• G<br />
bestimmt. Die A 1 -lokalen F<strong>und</strong>amentalgruppen eines Schemas X stimmen mit denen<br />
der singulären Ersetzung überein:<br />
Proposition 7.2. Für eine Prägarbe X auf Sm /k ist Sing A1<br />
• (X) eine A 1 -schwach<br />
äquivalente simpliziale Prägarbe. Der Funktor Sing A1<br />
• bewahrt A 1 -Faserungen.<br />
Das ist [MV99, Korollar 3.8, S. 89].<br />
Um zu sehen, dass wir damit bereits die A 1 -lokale F<strong>und</strong>amentalgruppe bestimmt<br />
haben, benötigen wir die affine Brown-Gersten-Eigenschaft.<br />
7.2. Die affine Brown-Gersten-Eigenschaft<br />
Der Brown-Gersten-Formalismus [BG73] erlaubt, für gewisse Klassen von Räumen<br />
(Brown-Gersten-Klassen) Schnitte von Garben, die gewisse Eigenschaften haben<br />
(Brown-Gersten-Eigenschaft) über diesen Räumen leichter zu bestimmen. Wir würden<br />
diesen Formalismus gerne verwenden, um Schnitte der Homotopiegruppen-Prägarben<br />
über einem Körper oder einem lokalen regulären Ring zu bestimmen - leider sind dies<br />
keine Brown-Gersten-Klassen, sodass ein etwas anderer Weg gewählt werden muss.<br />
Morel [Mor07] hat dafür die affine Brown-Gersten-Eigenschaft definiert, die es erlaubt,<br />
Schnitte über glatten affinen Schemata zu bestimmen. Singuläre Ersetzungen von<br />
Chevalley-Gruppen erfüllen diese Eigenschaft.<br />
Die Definition von Grothendieck-Topologien <strong>und</strong> Garben auf einem Situs setzen wir<br />
voraus, wie in [MM92, Definition 1 <strong>und</strong> 2, S. 110] ausgeführt.<br />
Zur Motivation betrachten wir das Garbenaxiom, zunächst allgemein, dann für die<br />
Zariski-Topologie.<br />
Definition 7.3. Ist F eine mengenwertige Prägarbe auf Sm /k, so heißt F Garbe<br />
bezüglich einer Prätopologie τ, wenn für alle Überdeckungen (U i → X) i∈I von τ das<br />
Diagramm<br />
F (X) → ∏ F (U i ) ⇒ ∏<br />
F (U i × X U j )<br />
i∈I<br />
i,j∈I<br />
ein Differenzkern ist, <strong>und</strong> alle vorkommenden Faserprodukte stets existieren.<br />
Zur Definition von Differenzkernen (engl. Equalizer) siehe [Mac71, Kapitel II.4, S.<br />
70].<br />
Nun ist die Zariski-Topologie auf Sm /k bereits durch alle offenen Überdeckungen<br />
X = U ∪ V gegeben (d.h. man kann die Garbeneigenschaft darauf prüfen), also<br />
Überdeckungen der Form (U → X, V → X) mit p : U → X <strong>und</strong> V → X offene<br />
Einbettungen sodass p| p −1 (X\V ) : p −1 (X \ V ) → X \ V ein Isomorphismus ist.<br />
Definition 7.4. Wir nennen ein Quadrat der Form<br />
U × X V<br />
V<br />
U<br />
X<br />
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