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Matsumotos Satz und A¹-Homotopietheorie - Konrad Voelkel

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7. Motivische <strong>Homotopietheorie</strong><br />

U × X V<br />

V<br />

U<br />

X<br />

wobei U ↩→ X offene Immersion, V → X étale, sodass die Einschränkung auf X \ U<br />

Isomorphismus ist.<br />

Es gibt einige Fälle, in denen eine gegebene Prägarbe nicht die Brown-Gersten-<br />

Eigenschaft hat, jedoch auf einer Klasse von kartesischen Quadraten noch homotopiekartesische<br />

Quadrate liefert.<br />

Definition 7.9. Sei F eine simpliziale Prägarbe auf Sm /k. Dann hat F die affine<br />

Brown-Gersten-Eigenschaft bezüglich der Zariski- bzw. Nisnevich-Topologie, wenn<br />

für jedes elementare Quadrat Q, dessen Komponenten (X, U, V, U × X V ) affin sind,<br />

F (Q) homotopiekartesisch ist. Wir sagen, F habe affine A 1 -Invarianz, wenn für alle<br />

affinen U ∈ Sm /k die Projektion U × A 1 → U unter F schwache Äquivalenzen<br />

F (U) → F (U × A 1 ) induziert.<br />

Dies ist [Mor07, Definition A.1.7, S. 41].<br />

Proposition 7.10. Sei F eine simpliziale Prägarbe auf Sm /k. Wenn F affine A 1 -<br />

Invarianz <strong>und</strong> die affine Brown-Gersten-Eigenschaft für die Zariski- bzw. Nisnevich-<br />

Topologie hat, so ist die simpliziale fibrante Ersetzung Ex ∞ s F (d.h. die funktorielle fibrante<br />

Ersetzung der Jardine-Modellstruktur) bereits A 1 -lokal <strong>und</strong> es gibt Kan-schwache<br />

Äquivalenzen F (U) → Ex ∞ s F (U) für alle affinen U ∈ Sm /k.<br />

Dies ist [Mor07, Theorem A.2.2, S. 42] für die Zariski-Topologie <strong>und</strong> [Mor07, Corollary<br />

A.3.2, S. 44] für die Nisnevich-Topologie. Dabei erinnern wir daran, dass ein Objekt<br />

A 1 -lokal heißt, wenn der durch dieses Objekt dargestellte kontravariante Funktor<br />

Projektionen Y × A 1 → Y auf Bijektionen abbildet. Das ist [MV99, Definition 2.1, S.<br />

106]. ♦<br />

7.3. A 1 -F<strong>und</strong>amentalgruppen von Chevalley-Gruppen<br />

Jardine hat 1981 bereits die <strong>Homotopietheorie</strong> von algebraischen Gruppen studiert.<br />

<strong>Satz</strong> 7.11 (Jardine). Sei G(Φ) eine einfach zusammenhängende Chevalley-Gruppe<br />

über einem algebraisch abgeschlossenem Körper k, mit Φ ein irreduzibles reduziertes<br />

Wurzelsystem. Dann gibt es einen Isomorphismus π 1 (Sing A1<br />

• G(Φ), Id) ≃ K 2 (k).<br />

Das ist [Jar83, <strong>Satz</strong> 2, Seite 181 bzw. <strong>Satz</strong> 2.1, Seite 185]. Im Wesentlichen verwendet<br />

Jardine im Beweis die Matsumoto-Präsentation von K 2 (k).<br />

♦<br />

Morel hat diese Aussage für SL n auf die motivische <strong>Homotopietheorie</strong> übertragen,<br />

Wendt hat dies verallgemeinert:<br />

<strong>Satz</strong> 7.12 (Morel, Wendt). Ist ein irreduzibles reduziertes Wurzelsystem Φ gegeben<br />

<strong>und</strong> bezeichnet G(Φ) die zugehörige einfach zusammenhängende Chevalley-Gruppe, so<br />

hat Sing A1<br />

• G(Φ) die affine Brown-Gersten-Eigenschaft (für die Nisnevich-Topologie)<br />

<strong>und</strong> damit ist<br />

π A1<br />

1 (G(Φ))(k) ≃ π 1 (Sing A1<br />

• (G(Φ))(k), Id).<br />

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