Matsumotos Satz und A¹-Homotopietheorie - Konrad Voelkel
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3.4. Chevalley-Gruppen <strong>und</strong> K-Theorie<br />
Lemma 3.25 (Suslin, Vorst). Für r ≥ 3 <strong>und</strong> einen regulären kommutativen Ring A<br />
mit 1 ist für alle i ∈ N<br />
GL r (A[t 1 , . . . , t i ]) = GL r (A) · E r (A[t 1 , . . . , t i ]),<br />
wenn A die Lokalisierung einer endlich erzeugten k-Algebra für einen Körper k ist<br />
(man sagt auch, A ist von essentiell endlichem Typ über k).<br />
Das ist [Vor81, Theorem 3.3., S. 506], aufbauend auf dem Fall, dass A ein Körper<br />
ist, den Suslin in [Sus77, Theorem 5.1, S. 232] bewiesen hat.<br />
♦<br />
Wir betrachten, wieso r ≥ 3 im vorigen <strong>Satz</strong> eine notwendige Bedingung ist.<br />
Beispiel 3.26. Die Cohn-Matrix<br />
( )<br />
1 + xy x<br />
2<br />
A =<br />
−y 2<br />
∈ SL<br />
1 − xy 2 (k[x, y])<br />
lässt sich nicht in Elementarmatrizen faktorisieren (nach [Coh66]). Hingegen kann<br />
man A ⊕ Id ∈ SL 3 (k[x, y]) in Elementarmatrizen faktorisieren.<br />
<strong>Satz</strong> 3.27. Ist G eine einfach zusammenhängende Chevalley-Gruppe von Rang ≥ 2<br />
<strong>und</strong> k ein Körper, so ist für alle n ∈ N<br />
G(k[t 1 , . . . , t n ]) = G(k) · E(k[t 1 , . . . , t n ]),<br />
wobei E = E(G) die elementare Untergruppe von G bezeichnet.<br />
In [Wen10, Proposition 4.7, S. 271] wird diese Aussage nicht nur für Körper, sondern<br />
allgemeiner für Dedekindringe bewiesen. Die grobe Beweisstrategie ist eine Adaption<br />
des Beweises von Lemma 3.25 aus [Abe83, Theorem 3.8. (ii), S. 1302].<br />
♦<br />
Definition 3.28. Sei Φ ein Wurzelsystem <strong>und</strong> R ein Ring. Sei G(Φ) eine einfach<br />
zusammenhängende Chevalley-Gruppe mit Wurzelsystem Φ <strong>und</strong> elementarer Untergruppe<br />
E(Φ). Dann heißt<br />
K 1 (Φ, R) := G(Φ, R)/E(Φ, R)<br />
die erste instabile K-Theorie von R bezüglich Φ.<br />
Bemerkung 3.29. Die Menge K 1 (Φ, R) ist im Allgemeinen keine Gruppe, da E(Φ, R)<br />
nicht für alle Φ <strong>und</strong> alle R Normalteiler in G(Φ, R) ist.<br />
Die stabile erste K-Theorie ist dann K 1 (R) := lim K 1 (A n , R), was mit der zuvor<br />
gegebenen Definition übereinstimmt. <strong>Satz</strong> 3.27 ist äquivalent zur Aussage, dass<br />
−→n<br />
K 1 (Φ, k[t 1 , . . . , t n ]) ≃ K 1 (Φ, k) ist, für Φ das Wurzelsystem von G, denn E(Φ, k[t 1 , ..., t n ])∩<br />
G(Φ, k) = E(Φ, k).<br />
<strong>Satz</strong> 3.30 (Abe). Für einen lokalen Ring R ist E(Φ, R) = G(Φ, R) <strong>und</strong> damit<br />
K 1 (Φ, R) = 0.<br />
Das ist [Abe69, Proposition 1.6, S. 477].<br />
Nun können wir die zentralen Objekte dieser Arbeit definieren:<br />
♦<br />
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