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Matsumotos Satz und A¹-Homotopietheorie - Konrad Voelkel

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6. Singuläre Auflösung von Chevalley-Gruppen<br />

6.2. Singuläre Auflösung der Steinberggruppe<br />

Definition 6.10. Sei G = G(Φ) eine einfach zusammenhängende Chevalley-Gruppe,<br />

k ein Körper <strong>und</strong> St(Φ, k) die entsprechende Steinberggruppe (aus Definition 3.31),<br />

also die universelle zentrale Erweiterung der k-rationalen Punkte von G nach <strong>Satz</strong> 3.32.<br />

Dann definieren wir die simpliziale Steinberggruppe<br />

St • := Sing A1<br />

• St(Φ)(k) := St(G)(∆ • k)<br />

wobei wir die Gruppe G nur dann in der Notation weglassen, wenn klar ist, welche<br />

Gruppe gemeint ist, oder wenn es unerheblich ist. Wir werden zur Präzisierung auch<br />

St • (Φ) notieren, wenn Φ das Wurzelsystem von G ist. Als Basispunkt wählen wir stets<br />

implizit Id ∈ St 0 = St(G(k)).<br />

Bemerkung 6.11. Zwar ist die Steinberggruppe zunächst nur eine abstrakte Gruppe,<br />

<strong>und</strong> insbesondere keine algebraische Gruppe, aber nach der Steinberg-Präsentation<br />

ist sie eine Prägarbe auf der Kategorie der affinen Schemata, d.h. man kann in die<br />

Erzeuger ˜x α der Steinberggruppe Elemente beliebiger Ringe einsetzen. Somit ist dann<br />

auch in Definition 6.10 eine simpliziale Gruppe St • definiert. Diese ist nach Lemma 5.29<br />

fibrant.<br />

Lemma 6.12. Sei G eine einfach zusammenhängende Chevalley-Gruppe <strong>und</strong> St • die<br />

simpliziale Steinberggruppe von G(k). Dann ist π 0 (St • ) = 0.<br />

Beweis. Nach Konstruktion ist St 0 = St(G(k)), wird also von den ˜x α (u) für α ∈ Φ<br />

<strong>und</strong> u ∈ k erzeugt. Der Weg ˜X α (u) := ˜x α (tu) verbindet die Identität Id = ˜x α (0)<br />

mit ˜x α (u), also liegen alle Elemente von St 0 in der Zusammenhangskomponente des<br />

Basispunkts.<br />

Definition 6.13. Sei G eine einfach zusammenhängende Chevalley-Gruppe, R ein<br />

Ring <strong>und</strong> St • die simpliziale Steinberggruppe von G(R). Dann definieren wir für alle<br />

n ∈ N, alle α ∈ Φ <strong>und</strong> alle f ∈ R[t 1 , . . . , t n ]<br />

π : St n ↠ G n , ˜x α (f(t 1 , . . . , t n ) ↦→ x α (f(t 1 , . . . , t n )),<br />

also einen simplizialen Epimorphismus π : St • ↠ G • , der für einen Körper R = k den<br />

Epimorphismus St(G(k)) ↠ G(k) von Steinberg fortsetzt.<br />

Bemerkung 6.14. Wenn Vermutung 3.35 korrekt ist, dann ist für rk Φ ≥ 5 <strong>und</strong> R<br />

lokaler Ring auch π : St n ↠ G n eine universelle perfekte zentrale Erweiterung, also<br />

K 2 (Φ, R[∆ • ]) ↩→ St • ↠ G •<br />

eine universelle perfekte zentrale Erweiterung von simplizialen Gruppen. Mit <strong>Satz</strong> 3.34<br />

gilt dies in jedem Falle für Φ = A n mit n ≥ 5.<br />

Um den Hauptsatz dieser Arbeit zu beweisen, ist die folgende triviale Aussage sehr<br />

hilfreich.<br />

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