Matsumotos Satz und A¹-Homotopietheorie - Konrad Voelkel
Matsumotos Satz und A¹-Homotopietheorie - Konrad Voelkel
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1. Einleitung<br />
<strong>Matsumotos</strong> Beweis dieser Präsentation wird in dieser Arbeit ausführlich nachgerechnet.<br />
Die Ergebnisse über die F<strong>und</strong>amentalgruppe von Sing A1<br />
• G(k) liefern eine<br />
Verallgemeinerung eines <strong>Satz</strong>es von Jardine auf instabile K-Theorie <strong>und</strong> unendliche<br />
Körper, die nicht notwendig algebraisch abgeschlossen sind:<br />
π 1 (Sing A1<br />
• G(k)) ≃ K 2 (Φ, k)<br />
Unter Verwendung von Resultaten von Morel <strong>und</strong> Wendt<br />
π A1<br />
1 (G)(k) ≃ π 1 (Sing A1<br />
• G(k))<br />
erhalten wir schließlich eine Aussage über π A1<br />
1 , die motivische F<strong>und</strong>amentalgruppe im<br />
Sinne von Morel <strong>und</strong> Voevodsky.<br />
Damit ist die ursprüngliche Fragestellung der Arbeit beantwortet:<br />
“Wie sehen die Schleifen in der A 1 -<strong>Homotopietheorie</strong> von G(k) aus?”.<br />
Der Beweis wird geführt, indem zunächst über ein Fasersequenzen-Argument hergeleitet<br />
wird, dass die Liftungsabbildung L : π 1 (Sing A1<br />
• G(k)) −→ ∼ K 2 (k) ein Isomorphismus<br />
ist (hier geht die Homotopieinvarianz von instabilem K 2 in einer Variablen ein).<br />
Dann wird eine Schleifenabbildung C : k × × k × → Ω Sing A1<br />
• G(k) definiert, die bis auf<br />
Homotopie über K M 2 (k) (bzw. für symplektisches G über K Sp<br />
2 (k)) faktorisiert. Diese<br />
Abbildung ist invers zu L, wobei wir, um die Abbildung C : K M 2 (k) → π 1 (Sing A1<br />
• G(k))<br />
als Inverse zu L : π 1 (Sing A1<br />
• G(k)) −→ ∼ K 2 (k) aufzufassen, den <strong>Satz</strong> von Matsumoto<br />
verwenden. Für die Faktorisierung der Abbildung C sind Relationen in Ω Sing A1<br />
• G(k)<br />
bis auf Homotopie nachzurechnen, wozu vor allem ein homotopietheoretisches Analogon<br />
von Chevalleys Kommutatorformel notwendig ist. Durch die Identifikation<br />
von π 1 (Sing A1<br />
• G(k)) mit π1 A1 (G)(k) aufgr<strong>und</strong> der affinen Brown-Gersten-Eigenschaft<br />
von Sing A1<br />
• G lässt sich die Steinberg-Relation in K M 2 (k) bzw. in K Sp<br />
2 (k) innerhalb<br />
der A 1 -<strong>Homotopietheorie</strong> zeigen, was ein allgemeines Argument von Hu <strong>und</strong> Kriz<br />
verwendet.<br />
Struktur der Arbeit<br />
Im zweiten Kapitel werden Gruppenhomologie, Kohomologie <strong>und</strong> der Zusammenhang<br />
mit Gruppenerweiterungen <strong>und</strong> K-Theorie kurz vorgestellt, um den Einstieg in Aussage<br />
<strong>und</strong> Beweis des <strong>Satz</strong>es von Matsumoto zu erleichtern. Im dritten Kapitel werden<br />
einfach zusammenhängende Chevalley-Gruppen definiert <strong>und</strong> eine Präsentation für<br />
die k-rationalen Punkte über einem Körper k vorgestellt. Ziel der Kapitel zwei <strong>und</strong><br />
drei ist die Definition der Steinberggruppe <strong>und</strong> der instabilen K-Theorie zu einem<br />
Wurzelsystem in Definition 3.31.<br />
Das vierte Kapitel beschäftigt sich mit dem <strong>Satz</strong> von Matsumoto <strong>und</strong> seinem<br />
Beweis, für den die ersten drei Kapitel Voraussetzung sind. Der Beweis des <strong>Satz</strong>es ist<br />
ausführlicher ausgearbeitet als im ursprünglichen Artikel von Matsumoto <strong>und</strong> kann<br />
somit als Hilfe zum Verständnis dienen. Auf der anderen Seite ist das Studium des<br />
Beweises für das erste Verständnis der restlichen Arbeit nicht zwingend erforderlich.<br />
An einigen späteren Textstellen wird auf einzelne Passagen des Beweises hingewiesen,<br />
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