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Matsumotos Satz und A¹-Homotopietheorie - Konrad Voelkel

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4.3. <strong>Matsumotos</strong> Beweis<br />

Lemma 4.42. Seien E, E ∗ zwei Gruppen, die auf einer Menge S transitiv operieren<br />

(d.h. für alle s 1 , s 2 ∈ S gibt es e ∈ E <strong>und</strong> e ∗ ∈ E ∗ sodass e.s 1 = s 2 <strong>und</strong> e ∗ .s 1 = s 2 )<br />

<strong>und</strong> effektiv operieren (d.h. für jedes e ∈ E mit e ≠ id <strong>und</strong> jedes e ∗ ∈ E ∗ mit e ∗ ≠ id<br />

gibt es s 1 , s 2 ∈ S sodass e.s 1 ≠ s 1 <strong>und</strong> e ∗ .s 2 ≠ s 2 ). Wenn die Operationen miteinander<br />

verträglich sind (d.h. für alle s ∈ S <strong>und</strong> alle e ∈ E, e ∗ ∈ E ∗ ist e ∗ .e.s = e.e ∗ .s), so<br />

operieren E <strong>und</strong> E ∗ bereits einfach transitiv auf S (d.h. für je zwei s 1 , s 2 ∈ S gibt es<br />

genau ein e ∈ E <strong>und</strong> genau ein e ∗ ∈ E ∗ sodass e.s 1 = s 2 <strong>und</strong> e ∗ .s 1 = s 2 ).<br />

Beweis. Seien e 1 , e 2 ∈ E <strong>und</strong> s 1 ∈ S. Setze s 2 := e 1 .s 1 . Wir nehmen an, dass e 2 .s 1 = s 2<br />

<strong>und</strong> zeigen damit, dass e 2 = e 1 folgt.<br />

Sei s 3 ∈ S beliebig <strong>und</strong> s 4 := e −1<br />

1 e 2 .s 3 . Mit der Transitivität der Operation von E ∗<br />

können wir e ∗ ∈ E ∗ wählen, sodass e ∗ .s 3 = s 1 ist. Dann ist<br />

s 4 = (e ∗ ) −1 e ∗ .e −1<br />

1 e 2 .s 3 ,<br />

was wir mit der Verträglichkeit der beiden Operationen äquivalent formulieren können:<br />

s 4 = (e ∗ ) −1 .e −1<br />

1 e 2 .e ∗ .s 3 = (e ∗ ) −1 .e −1<br />

1 e 2 .s 1 = (e ∗ ) −1 .s 1 = s 3 .<br />

Also hält e −1<br />

1 e 2 auch s 3 fest. Da wir s 3 beliebig gewählt haben, operiert e −1<br />

1 e 2 als<br />

Identität auf S. Da die Operation von E als effektiv vorausgesetzt wurde, ist e −1<br />

1 e 2<br />

bereits die Identität.<br />

Abschließend können wir die Resultate dieses Abschnittes einsammeln.<br />

Beweis von Lemma 4.30. Nun haben wir in Lemma 4.38 gesehen, dass die λ α ∈ E<br />

mit den ρ β ∈ E ∗ kommutieren, zusammen mit Lemma 4.37 wissen wir also, dass<br />

jedes Element von E mit jedem Element aus E ∗ kommutiert. Da E, E ∗ transitiv <strong>und</strong><br />

effektiv auf S operieren, operieren sie also nach Lemma 4.42 einfach transitiv auf S.<br />

Damit lässt sich nun auf S durch Wahl eines neutralen Elements eine Gruppenstruktur<br />

definieren, sodass S ≃ E ist.<br />

Die Elemente ˜w α (−1), α ∈ ∆ erfüllen (W1) <strong>und</strong> (W2), also erfüllen die λ α ∈ E die<br />

gleichen Relationen.<br />

Im Rang-1-Fall ist nach Bruhat-Zerlegung von G(k) die Gruppe E gleich der<br />

Vereinigung der λ(U + )λ(˜H) <strong>und</strong> der λ(U + )λ(˜H)λ α λ(U + ). Damit ist ker(π : E →<br />

G(k)) = λ(A).<br />

Wir setzen<br />

ξ α (u) := λ(x α (u)) <strong>und</strong> ξ −α (u) := λ α ξ α (−u)λ −1<br />

α ,<br />

dann ist für alle t ∈ k × :<br />

ω α (t) = ξ α (t)ξ −α (−t −1 )ξ α (t) = λ(˜h α (t))λ −1<br />

α .<br />

Nach den Lemmata 4.29 (a), 4.13 (c) <strong>und</strong> 4.4 liefern ξ α <strong>und</strong> ξ −α die Isomorphismen<br />

von k nach π −1 (U α ) <strong>und</strong> π −1 (U −α ) die zur Definition des Steinberg-Kozykels c E in α<br />

relativ zu den x α <strong>und</strong> x −α herangezogen wurden. Damit ist c E = λ ◦ c α = λ ◦ c, wobei<br />

c der zu Anfang vorgegebene Steinberg-Kozykel ist.<br />

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