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Matsumotos Satz und A¹-Homotopietheorie - Konrad Voelkel

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6. Singuläre Auflösung von Chevalley-Gruppen<br />

Beweis. Es ist K 2 (A n+d+j , R[t 1 , . . . , t j ]) ≃ K 2 (R[t 1 , . . . , t j ]) nach dem <strong>Satz</strong> von van<br />

der Kallen <strong>und</strong> nach dem <strong>Satz</strong> von Quillen erfüllt die rechte Seite Homotopieinvarianz,<br />

also K 2 (R[t 1 , . . . , t j ]) ≃ K 2 (R), erneut mit dem <strong>Satz</strong> von van der Kallen K 2 (R) ≃<br />

K 2 (A n+d+j , R) erhalten wir insgesamt<br />

K 2 (A n+d+j , R[t 1 , . . . , t j ]) ≃ K 2 (A n+d+j , R).<br />

Korollar 6.20. Ist R ein lokaler Ring, so hat K 2 (A n+j , R) für alle n ≥ 3 Homotopieinvarianz<br />

in j Variablen. Insbesondere erfüllt K 2 (A n , R) für n ≥ 4 Homotopieinvarianz<br />

in einer Variablen.<br />

Beweis. Für R lokal ist d = dim MaxSpec(R) = 0. Körper sind lokale Ringe.<br />

Bemerkung 6.21. Für einen Körper k <strong>und</strong> n, i ∈ N mit n ≥ 3 ist<br />

K 2 (A n , k[t 1 , . . . , t i ]) ≃ K 2 (A n , k) ≃ K M 2 (k)<br />

äquivalent dazu, dass K 2 (A n , k[∆ • ]) simplizial diskret ist.<br />

Für gewisse andere (klassische) Wurzelsysteme als A n lässt sich mit [Hor05, Corollary<br />

1.12, S.7] zeigen, dass auch diese stabil Homotopieinvarianz erfüllen (mit einem<br />

ähnlichen Argument wie im Beweis des <strong>Satz</strong>es von Quillen). Um eine präzise Aussage<br />

über den Rang zu machen, ab dem Homotopieinvarianz erfüllt ist, muss man allerdings<br />

noch mehr arbeiten, was wir an dieser Stelle nicht tun können. Daher werden wir für<br />

den Rest der Arbeit eine sinnvolle Annahme machen:<br />

Vermutung 6.22 (Wendt). Für einen Körper k <strong>und</strong> Φ ein Wurzelsystem von Rang<br />

n ≥ 3 erfüllt K 2 (Φ, k) Homotopieinvarianz in beliebig vielen Variablen. Insbesondere<br />

ist also K 2 (Φ, k[∆ • ]) simplizial diskret, d.h.<br />

{<br />

π 0 (K 2 (Φ, k[∆ • K Sp<br />

2 (k), Φ = C n<br />

])) = K 2 (Φ, k) ≃<br />

K M 2 (k), sonst.<br />

Dabei haben wir die ≃ der Vermutungen bereits bewiesen, denn dies ist der <strong>Satz</strong><br />

von Matsumoto. Wir werden diese Vermutung im Folgenden mehrmals verwenden,<br />

dann allerdings nochmals gesondert darauf hinweisen. Die unter dieser Bedingung<br />

bewiesenen Sätze sind somit ohne Bedingung nur bewiesen für A n mit n ≥ 4.<br />

Proposition 6.23. Erfüllt K 2 (Φ, k) Homotopieinvarianz in beliebig vielen Variablen,<br />

so ist die Abbildung<br />

St • (Φ, k) ↠ G(Φ, k)<br />

eine simpliziale Überlagerung von simplizialen Gruppen <strong>und</strong> damit insbesondere eine<br />

zentrale Erweiterung mit dem simplizial diskreten Kern K 2 (Φ, k).<br />

Beweis. Nach Definition 5.33 ist eine simpliziale Überlagerung eine Faserung mit<br />

diskreter Faser. Die Voraussetzung der Homotopieinvarianz ist genau die Diskretheit<br />

des Kerns. Da es sich um einen (simplizialen) Gruppenhomomorphismus handelt, ist<br />

die Faser über jedem Punkt isomorph zum Kern. Um nun die Liftungseigenschaft zur<br />

Definition von Kan-Faserungen einzusehen, wählen wir im Diagramm<br />

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