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Matsumotos Satz und A¹-Homotopietheorie - Konrad Voelkel

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5.4. Fasersequenzen<br />

wenn die Faser ϕ −1 (e) über dem Basispunkt e ∈ H 0 diskret, also simplizial konstant<br />

ist. Sind G • <strong>und</strong> H • simpliziale Gruppen, so ist diese Faser der Kern von ϕ <strong>und</strong> trägt<br />

eine natürliche Gruppenstruktur.<br />

Definition 5.34. Eine Überlagerung f : Y • → X • heißt universelle Überlagerung,<br />

wenn Y • eine 1-zusammenhängende simpliziale Menge ist.<br />

Definition 5.35. Sei f : Y • → X • ein den Basispunkt erhaltender simplizialer<br />

Morphismus von simplizialen Mengen mit Basispunkt. Wenn f eine Überlagerung<br />

ist mit Faser F • := f −1 (∗) über dem Basispunkt, so definieren wir einen simplizialen<br />

Morphismus<br />

L : ΩX • → F •<br />

Eine Schleife ω ∈ ΩX • lässt sich liften nach ˜ω ∈ P Y • , da f Faserung einer Modellkategorie,<br />

sogar eindeutig bis auf Homotopie. Unter dem Morphismus P Y • → Y • wird<br />

˜ω auf einen Simplex abgebildet, der in der Faser von f liegt. Da die Faser diskret<br />

ist, ist das Element nicht nur bis auf Homotopie eindeutig definiert, also ist so ein<br />

simplizialer Morphismus erklärt, den wir Liftungsabbildung L nennen.<br />

Lemma 5.36. Ist f : ˜G• → G • ein Morphismus simplizialer Gruppen, so ist L :<br />

ΩG • → F • ein Gruppenhomomorphismus, wenn wir ΩG • mit der durch G • induzierten<br />

<strong>und</strong> F • mit der durch ˜G • induzierten Gruppenstruktur versehen.<br />

Beweis. Seien ω, ω ′ ∈ ΩG • <strong>und</strong> ˜ω, ˜ω ′ ∈ P ˜G • Lifts. Dann ist ˜ω ˜ω ′ ein Lift von ωω ′ <strong>und</strong><br />

damit stimmen L(ω)L(ω ′ ) <strong>und</strong> L(ωω ′ ) in F überein.<br />

Definition 5.37. Ist f : Y • → X • eine Überlagerung von simplizialen Mengen mit<br />

Basispunkt, so definieren wir einen Morphismus<br />

Ωf : ΩY • → ΩX •<br />

durch die universelle Eigenschaft des Faserprodukts über die Abbildung f◦ : P Y • →<br />

P X • . Damit lässt sich f “vervollständigen” zur Fasersequenz<br />

· · · → ΩF • → ΩY •<br />

Ωf<br />

−→ ΩX • L −→ F • → Y •<br />

f<br />

−→ X•<br />

wobei F • die Faser von f über dem Basispunkt von X • bezeichnet.<br />

Lemma 5.38. Ist f : ˜G • → G • eine Überlagerung von zusammenhängenden simplizialen<br />

Gruppen, so liefert der Funktor π 0 auf der Fasersequenz eine exakte Sequenz<br />

von Gruppen<br />

0 → π 1 ( ˜G • , id) → π 1 (G • , id) → F 0 → 0<br />

Beweis. Anwenden von π 0 auf die Fasersequenz liefert zunächst<br />

· · · → π 1 (F • , id) → π 1 ( ˜G • , id) → π 1 (G • , id) → π 0 (F • , id) → π 0 ( ˜G • , id) → π 0 (G • , id)<br />

Allerdings ist f eine Überlagerung, also F • diskret, damit ist π 1 (F • , id) trivial. Weiterhin<br />

sind G • <strong>und</strong> ˜G • zusammenhängend, also π 0 (G • , id) <strong>und</strong> π 0 ( ˜G • , id) trivial. Zuletzt ist<br />

noch zu bemerken, dass unter der Adjunktion zwischen Suspension <strong>und</strong> Schleifenraum<br />

der Morphismus π 1 (f) genau dem Morphismus π 0 (Ωf) entspricht.<br />

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