Matsumotos Satz und A¹-Homotopietheorie - Konrad Voelkel
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5.1. Modellkategorien<br />
Koprodukt von (X, ∗) <strong>und</strong> (Y, ∗) in C ∗ auch (X ∨ Y, ∗). Es gibt, wenn das Koprodukt<br />
in C ∗ <strong>und</strong> das Produkt in C existiert, einen eindeutigen Morphismus in C<br />
X ∨ Y → X × Y<br />
der mit den Projektionen auf X <strong>und</strong> Y verträglich ist. Den Kokern dieses Morphismus,<br />
sofern existent in C, wollen wir mit X ∧ Y bezeichnen, <strong>und</strong> nennen dies das Smash-<br />
Produkt von (X, ∗) mit (Y, ∗). Wählt man auf X ×Y den Basispunkt ∗ : pt → ∗ X ×∗ Y ,<br />
so induziert dies auf X ∧ Y einen Basispunkt.<br />
Wir werden Basispunkte in der Notation oft weglassen, wenn klar ist, welche Wahl<br />
wir getroffen haben.<br />
Definition 5.9. Sei M eine Modellkategorie. Dann heißt M eigentliche Modellkategorie,<br />
wenn jeder Pushout einer schwachen Äquivalenz entlang einer Kofaserung wieder<br />
eine schwache Äquivalenz ist <strong>und</strong> wenn zusätzlich jeder Pullback einer schwachen<br />
Äquivalenz entlang einer Faserung wieder eine schwache Äquivalenz ist.<br />
Das ist [Hir03, Definition 13.1.1., Chapter 13, S. 239]. Eigentlichkeit erlaubt eine<br />
einfache Berechnung bzw. Definition von Homotopielimiten <strong>und</strong> -kolimiten.<br />
In Abschnitt 7.2 benötigen wir eine homotopietheoretische Abschwächung des<br />
Begriffs “kartesisches Quadrat”, die wir hier schon einführen können.<br />
Definition 5.10. Sei M eine eigentliche Modellkategorie <strong>und</strong><br />
W<br />
X<br />
f<br />
Z<br />
g<br />
Y<br />
ein kommutatives Diagramm in M. Dieses Diagramm heißt homotopiekartesisch, wenn<br />
es eine Faktorisierung f = p ◦ i mit i : X → ˜X einer schwachen Äquivalenz <strong>und</strong><br />
p : ˜X → Y einer Faserung gibt, derart dass der durch i induzierte Morphismus<br />
i ∗ : W → Z × Y<br />
˜X<br />
eine schwache Äquivalenz ist.<br />
Diese Definition findet sich z.B. in [GJ99, Kapitel II.9, S. 137]. Ein Quadrat ist also<br />
homotopiekartesisch, wenn es durch eine schwach äquivalente fibrante Ersetzung von<br />
f kartesisch wird.<br />
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