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Matsumotos Satz und A¹-Homotopietheorie - Konrad Voelkel

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5. Abstrakte <strong>Homotopietheorie</strong><br />

Korollar 5.31. Die F<strong>und</strong>amentalgruppe einer simplizialen Gruppe G • mit neutralem<br />

Element <strong>und</strong> Basispunkt id lässt sich ausrechnen über Schleifen, d.h. ΩG • , modulo<br />

Homotopien relativ Basispunkt:<br />

π 1 (G • , id) =<br />

{α ∈ G 1 | d 0 α = d 1 α = id}<br />

{d 0 σ ∼ d 1 σ | σ ∈ G 2 : d 2 σ = s 0 id} .<br />

Für eine simpliziale Gruppe G • (oder auch eine topologische Gruppe) gibt es zwei<br />

Operationen auf dem Schleifenraum ΩG • , Hintereinanderausführung <strong>und</strong> punktweise<br />

Multiplikation. Dass diese in der F<strong>und</strong>amentalgruppe übereinstimmen, zeigt eine kurze<br />

Rechnung mit dem folgenden Lemma, das wir später noch benötigen werden:<br />

Lemma 5.32 (Eckmann-Hilton). Sind auf einer Menge M zwei Monoidstrukturen<br />

(M, ◦) <strong>und</strong> (M, •) gegeben, die übereinander distribuieren, d.h.<br />

(a ◦ b) • (c ◦ d) = (a • c) ◦ (b • d)<br />

erfüllen, so stimmen ◦ <strong>und</strong> • überein <strong>und</strong> sind darüber hinaus kommutativ.<br />

Dabei verstehen wir unter einem Monoid hier eine Menge mit assoziativer binärer<br />

Verknüpfung <strong>und</strong> Einselement für diese Verknüpfung.<br />

Beweis. Seien e ◦ <strong>und</strong> e • die jeweiligen neutralen Elemente. Dann ist<br />

e • = e • • e • = (e ◦ ◦ e • ) • (e • ◦ e ◦ ),<br />

e ◦ = e ◦ ◦ e ◦ = (e ◦ • e • ) ◦ (e • • e ◦ )<br />

<strong>und</strong> die beiden rechten Seiten sind nach der Voraussetzung an die zwei Monoidstrukturen<br />

gleich, wir sprechen also nur noch von e = e • = e ◦ . Nun sieht man, abermals<br />

mit der Voraussetzung:<br />

a ◦ b = (a • e) ◦ (e • b) = (a ◦ e) • (e ◦ b) = a • b,<br />

die beiden Operationen ◦ <strong>und</strong> • sind also identisch.<br />

Damit distribuiert ◦ über sich selbst, also gilt<br />

a ◦ b = (e ◦ a) ◦ (b ◦ e) = (e ◦ b) ◦ (a ◦ e) = b ◦ a.<br />

Das Argument geht auf [EH62, Theorem 4.17, S. 244] zurück. Damit zeigt man z.B.,<br />

dass alle Homotopiegruppen π n (X • , ∗) für n > 1 abelsch sind, indem man zeigt, dass<br />

π n (ΩX • , ∗) für n ≥ 1 stets abelsch ist - wie etwa in [GJ99, Lemma 7.6].<br />

5.4. Fasersequenzen<br />

In diesem Abschnitt wollen wir kurz den Formalismus von Fasersequenzen einführen,<br />

da sich damit die Resultate in den folgenden Kapiteln übersichtlicher einordnen lassen.<br />

Definition 5.33. Sei ϕ : G • → H • eine Kan-Faserung von simplizialen Mengen (also<br />

eine Faserung in der Kan-Modellkategorie). Dann heißt ϕ simpliziale Überlagerung,<br />

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