Matsumotos Satz und A¹-Homotopietheorie - Konrad Voelkel
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6. Singuläre Auflösung von Chevalley-Gruppen<br />
Diese Konstruktion findet sich z.B. bei Jardine [Jar83] <strong>und</strong> wird heutzutage häufig<br />
Suslin-Voevodsky-Konstruktion genannt.<br />
Lemma 6.2. Es gibt für n ∈ N einen (nicht-kanonischen) Isomorphismus von Ringen<br />
Z[ ˜∆<br />
/ ( )<br />
n∑<br />
n ] = Z[t 0 , . . . , t n ] t i − 1 −→ ∼ Z[x 1 , . . . , x n ] =: Z[∆ n ]<br />
i=0<br />
t i ↦→<br />
{<br />
1 − ∑ n<br />
i=1 x i i = 0,<br />
x i i > 0,<br />
der einen simplizialen Ring Z[∆ • ] definiert. Der inverse Morphismus ist gegeben durch<br />
lineare Fortsetzung von x i ↦→ t i .<br />
Die angegebene Abbildung auf Erzeugern erfüllt die Relationen in der linken Seite<br />
<strong>und</strong> die Umkehrabbildung ist offensichtlich. Die Rand- <strong>und</strong> Entartungen werden durch<br />
Konjugation mit dem Isomorphismus gebildet <strong>und</strong> erfüllen somit die simplizialen<br />
Identitäten.<br />
♦<br />
Definition 6.3. Für einen perfekten Körper k sei das kosimpliziale Objekt ∆ • k in<br />
Sm /k durch<br />
∆ n k := Spec(Z[∆ n ] ⊗ k)<br />
Z<br />
mit den induzierten Korand- <strong>und</strong> Koentartungsabbildungen definiert.<br />
Bemerkung 6.4. Das Objekt ∆ n k ist die algebraische Version des topologischen Standardsimplex.<br />
Während der topologische Standardsimplex beschränkt ist, lässt sich<br />
dies algebraisch nicht bewerkstelligen, da die Ungleichung x i ≥ 0 in der Definition des<br />
topologischen Standardsimplex nicht ohne Weiteres algebraisch auszudrücken ist. Das<br />
hindert uns jedoch nicht daran, mit dem Objekt ∆ n k intuitiv so zu arbeiten, als handle<br />
es sich um den Standardsimplex.<br />
Beispiel 6.5. Die Randabbildung d 0 : Z[t, s] → Z[t] ist gegeben durch<br />
Z[t, s] −→ ∼ Z[t 0 , t 1 , t 2 ]/ (t 0 + t 1 + t 2 − 1) d 0<br />
−→ Z[t 0 , t 1 ]/ (t 0 + t 1 − 1) −→ ∼<br />
Z[t],<br />
wobei also f(t, s) ∈ Z[t, s] über den Isomorphismus auf f(t 1 , t 2 ), von der Randabbildung<br />
d 0 auf f(t 0 , t 1 ) <strong>und</strong> vom Isomorphismus auf f(1 − t, t) ∈ Z[t] abgebildet<br />
wird.<br />
Die Randabbildung d 1 : Z[t, s] → Z[t] bildet f(t, s) auf f(0, t) ab, die Randabbildung<br />
d 2 : Z[t, s] → Z[t] bildet f(t, s) auf f(t, 0) ab.<br />
Die Entartungsabbildung s 0 : Z[t] → Z[t, s] bildet f(t) auf f(s) ab.<br />
Wir bezeichnen mit Sm /k die Kategorie der glatten Schemata über k <strong>und</strong> mit<br />
PShv(Sm /k) die Kategorie mengenwertiger Prägarben auf Sm /k. Für eine k-Varietät<br />
X ist z.B. auch X ∈ Sm /k <strong>und</strong> für jedes X ∈ Sm /k ist Hom(·, X) ∈ PShv(Sm /k).<br />
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