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Matsumotos Satz und A¹-Homotopietheorie - Konrad Voelkel

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8. Zusammenfassung <strong>und</strong> Ausblick<br />

Wir haben gesehen, unter der Annahme von Vermutung 6.22, dass die singuläre Auflösung<br />

von einfach zusammenhängender Chevalley-Gruppe <strong>und</strong> zugehöriger Steinberg-<br />

Gruppe eine simpliziale Überlagerung ist, deren Faser über dem Basispunkt, also<br />

der Kern, die instabile zweite K-Theorie bezügliche des Wurzelsystems ist. Für einen<br />

perfekten Körper konnten wir über eine explizite Abbildung, zeigen dass dies die<br />

F<strong>und</strong>amentalgruppe der singulären Auflösung der Chevalley-Gruppe ist. Damit haben<br />

wir eine bereits bekannte Isomorphie neu bewiesen <strong>und</strong> darüber hinaus alle Schleifen<br />

bis auf Homotopie explizit beschrieben.<br />

Der Beweis der Steinberg-Relation für die Abbildung ist nicht durch eine explizite<br />

Homotopie in Sing A1<br />

• G gegeben, was sehr zu bedauern ist. Es ist naheliegend, dass<br />

sich die Homotopie von Hu <strong>und</strong> Kriz für simpliziale Gruppen, die A 1 -lokal sind,<br />

explizit aufschreiben lässt. Auf der anderen Seite legt der <strong>Satz</strong> von Hu <strong>und</strong> Kriz nahe,<br />

dass die Steinberg-Relation sich für eine große Klasse linear algebraischer Gruppen<br />

verallgemeinern lässt.<br />

Eine andere Möglichkeit, die Steinberg-Relation ohne motivische <strong>Homotopietheorie</strong><br />

zu zeigen, wäre, <strong>Matsumotos</strong> Beweis für die Steinberg-Relation zu kopieren. Dazu<br />

müsste man ein Analogon der Bruhat-Zerlegung für Sing A1<br />

• G beweisen, also eine<br />

Projektion ν : G(k[t]) ↠ N(k[t]) auf den Normalisator konstruieren, die auf G(k) der<br />

klassischen Bruhat-Zerlegung entspricht.<br />

Die Annahme eines perfekten Körpers diente zur einfacheren Definition reduktiver<br />

Gruppen <strong>und</strong> der Anwendung auf motivische <strong>Homotopietheorie</strong>. Für <strong>Matsumotos</strong><br />

Beweis ist lediglich ein unendlicher Körper vonnöten, wobei dies durch van der Kallen<br />

auch zu Ringen mit genügend vielen Einheiten verallgemeinert werden konnte.<br />

Weiterhin ließe sich die simpliziale Überlagerung (unter entsprechenden Regularitätsvoraussetzungen<br />

an K 2 ) auch definieren für reguläre lokale Ringe anstelle eines<br />

perfekten Körpers.<br />

Um die Klasse untersuchter algebraischer Gruppen zu vergrößern, könnte man<br />

zu einfach zusammenhängenden split halbeinfachen oder split reduktiven Gruppen<br />

übergehen. Für nicht-split reduktive Gruppen ist eine erste Schwierigkeit, die richtige<br />

Definition der elementaren Untergruppe zu finden, wofür die Definition von Petrov <strong>und</strong><br />

Stavrova [PS08] für isotrope reduktive Gruppen ein guter Kandidat ist, da Stavrova<br />

<strong>und</strong> Luzgarev in [LS09] zeigen konnten, dass diese perfekt ist.<br />

Eine Frage, die sich natürlich im Anschluss stellt, ist die nach der Struktur von<br />

π 2 (Sing A1<br />

• G(R)). Nach dem in dieser Arbeit bewiesenen ist diese Gruppe isomorph<br />

zu π 2 (Sing A1<br />

• St(R)), also mit Hurewicz-Homomorphismus zu H 3 (B Sing A1<br />

• St(R), Z),<br />

also der Gruppenhomologie H 3 (Sing A1<br />

• St(R), Z). Nach [Ger73, Corollary 3, S. 367]<br />

ist H 3 (St(R), Z) = K 3 (R), was man also auch instabil, wenigstens für großen Rang<br />

erwarten darf. Damit kommt man zu einer<br />

Vermutung 8.1. Es ist π 2 (Sing A1<br />

• G(Φ, R)) ≃ K 3 (Φ, R) für ein Wurzelsystem Φ mit<br />

hinreichend großem Rang, etwa rk Φ ≥ 3.

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