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Matsumotos Satz und A¹-Homotopietheorie - Konrad Voelkel

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5. Abstrakte <strong>Homotopietheorie</strong><br />

Lemma 5.39. Ist G • eine zusammenhängende simpliziale Gruppe, so existiert eine<br />

universelle Überlagerung ˜G • <strong>und</strong> diese trägt eine Gruppenstruktur, sodass die<br />

Überlagerungsabbildung ein Gruppenhomomorphismus ist.<br />

Beweis. Man erhält dies aus der klassischen Überlagerungstheorie, indem man die<br />

geometrische Realisierung von G • betrachtet, von diesem CW-Komplex die universelle<br />

Überlagerung <strong>und</strong> anschließende (klassische) singuläre Auflösung, wie in Definition<br />

5.18 <strong>und</strong> Bemerkung 5.19. Eleganter ist der Zugang von [GJ99, S. 191], wobei bei<br />

beiden Zugängen noch zu zeigen ist, dass es eine kanonische Gruppenstruktur auf der<br />

universellen Überlagerung gibt. Wir werden daher eine explizite Konstruktion in der<br />

Kategorie der simplizialen Gruppen betrachten:<br />

Sei N • der Kern des Projektionshomomorphismus ΩG • ↠ π 1 (G • , id), das ist der Normalteiler<br />

der nullhomotopen Schleifen. Der Gruppenhomomorphismus ΩG • ↩→ P G • ,<br />

verknüpft mit der Inklusion N • ↩→ ΩG • liefert einen Monomorphismus N • ↩→ P G • ,<br />

dessen Kokern wir mit ˜G • bezeichnen. Da π 1 (G • , id) der Kokern von N • ↩→ Ω • ist,<br />

gibt es einen Homomorphismus π 1 (G • , id) ↩→ ˜G • , der mit dem Homomorphismus<br />

ΩG • ↩→ P G • kommutiert. Wir betrachten nun das kommutative Diagramm<br />

id<br />

N • ΩG • π 1 (G • , id)<br />

N • P G • ˜G•<br />

id<br />

0 G • G •<br />

in dem die Zeilen exakt sind nach Konstruktion von N • <strong>und</strong> ˜G • . Die linke Spalte ist<br />

trivialerweise exakt, die mittlere Spalte ist exakt nach Definition des Schleifenraums<br />

als Kern der Projektion P G • ↠ G • . Damit ist auch die rechte Spalte exakt, nach<br />

einer einfachen Diagrammjagd (Spezialfall des 9er-Lemmas). Also haben wir bewiesen,<br />

dass ˜G • → G • (nach Konstruktion eine Faserung mit diskreter Faser) Kern π 1 (G, id)<br />

hat. Die zugehörige Fasersequenz liefert in den unteren Termen eine exakte Sequenz<br />

0 → π 1 ( ˜G • , id) → π 1 (G • , id) → π 1 (G • , id) → π 0 ( ˜G • ) → 0<br />

in der der mittlere Pfeil π 1 (G • , id) → π 1 (G • , id) ein Isomorphismus ist, also sind<br />

π 1 ( ˜G • , id) <strong>und</strong> π 0 ( ˜G • ) trivial.<br />

Bemerkung 5.40. Aus der Fasersequenz für eine universelle Überlagerung ˜G • ↠ G •<br />

können wir nun außerdem noch für alle n ≥ 2 exakte Sequenzen<br />

0 → π n ( ˜G • , id) → π n (G • , id) → 0<br />

ablesen, die zeigen, dass die n-ten Homotopiegruppen von ˜G • <strong>und</strong> G • für n ≥ 2<br />

übereinstimmen.<br />

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