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Matsumotos Satz und A¹-Homotopietheorie - Konrad Voelkel

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5. Abstrakte <strong>Homotopietheorie</strong><br />

5.2. Simpliziale Objekte<br />

In diesem Kapitel wird die Theorie simplizialer Mengen, wie etwa in [May92] oder<br />

[GJ99] ausgeführt, kurz vorgestellt, sofern wir sie benötigen.<br />

Definition 5.11. Die Kategorie der endlichen Ordinalzahlen ∆ ist definiert als<br />

Ob(∆) := {[n] | n ∈ N} mit der Notation [n] := {0, . . . , n}, <strong>und</strong><br />

Hom ∆ ([n], [m]) := {f : {0, . . . , n} → {0, . . . , m} | f monoton}.<br />

Dabei heißt eine Abbildung monoton, wenn für alle i ≤ j stets f(i) ≤ f(j) ist.<br />

Die monotonen Abbildungen werden von speziellen monotonen Abbildungen unter<br />

Verknüpfung erzeugt, den Korandabbildungen d i : [n − 1] → [n] für 0 ≤ i ≤ n<br />

{<br />

d i k, k < i,<br />

: k ↦→<br />

k + 1, k ≥ i<br />

<strong>und</strong> den Koentartungsabbildungen s j : [n + 1] → [n] für 0 ≤ j ≤ n<br />

{<br />

s j k, k ≤ j,<br />

: k ↦→<br />

k − 1, k > j.<br />

Sie erfüllen die kosimplizialen Identitäten (die man leicht nachrechnet):<br />

⎧<br />

d j d i = d i d j−1 , i < j,<br />

⎪⎨ s j d i = d i s j−1 , i < j,<br />

s j d j = 1 = s j d j+1 ,<br />

s j d i = d i−1 s j , i > j + 1,<br />

⎪⎩<br />

s j s i = s i s j+1 , i ≤ j.<br />

Ein kosimpliziales Objekt X • in einer Kategorie C ist ein Funktor X : ∆ → C.<br />

Äquivalent kann man ein System Objekten X n ∈ C <strong>und</strong> Morphismen d i , s j in C<br />

spezifizieren, die die kosimplizialen Identitäten erfüllen. Ein simpliziales Objekt Y • in<br />

einer Kategorie C ist ein Funktor Y : ∆ op → C. Äquivalent kann man ein System von<br />

Objekten Y n ∈ C sowie Morphismen d i , s j in C (genannt Ränder <strong>und</strong> Entartungen)<br />

spezifizieren, die die simplizialen Identitäten erfüllen, die den kosimplizialen Identitäten<br />

in C op entsprechen.<br />

Morphismen von (ko)simplizialen Objekten sind natürliche Transformationen der<br />

entsprechenden Funktoren oder, äquivalent ausgedrückt, Systeme von Morphismen,<br />

die mit den (ko)simplizialen Identitäten verträglich sind.<br />

Definition 5.12. In der Kategorie der Mengen definieren wir für jedes n ∈ N ein<br />

simpliziales Objekt<br />

∆ n := Hom(·, [n]) : ∆ op → Set, den n-ten Standardsimplex.<br />

Dieser trägt einen natürlichen Basispunkt als id [0] ∈ ∆ 0 .<br />

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