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Matsumotos Satz und A¹-Homotopietheorie - Konrad Voelkel

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5. Abstrakte <strong>Homotopietheorie</strong><br />

M3 Sind f, g ∈ Mor M sodass f ein Retrakt von g ist, so gilt für jede Klasse<br />

K ∈ {W, C, F } bereits g ∈ K =⇒ f ∈ K.<br />

M4 Kofaserungen haben die rechte Liftungseigenschaft bezüglich Faserungen, die<br />

zugleich schwache Äquivalenzen sind. Faserungen haben die linke Liftungseigenschaft<br />

bezüglich Kofaserungen, die zugleich schwache Äquivalenzen sind.<br />

M5 Ist h ∈ Mor M, so gibt es zwei funktorielle Faktorisierungen h = g ◦ f, wobei g<br />

eine Faserung <strong>und</strong> f eine Kofaserung ist:<br />

a) g ist außerdem eine schwache Äquivalenz;<br />

b) f ist außerdem eine schwache Äquivalenz.<br />

Diese Definition ist [Hir03, Definition 7.1.3, S. 109].<br />

Definition 5.4. Sei M eine Modellkategorie <strong>und</strong> X ein Objekt in M. Dann heißt<br />

X fibrant, wenn der terminale Morphismus X → pt eine Faserung ist. Anders herum<br />

heißt X kofibrant, wenn der initiale Morphismus ∅ → X eine Kofaserung ist.<br />

Bemerkung 5.5. In jeder Modellkategorie M lässt sich zu einem Objekt X der terminale<br />

Morphismus X → pt nach Axiom M5 funktoriell faktorisieren in eine schwache<br />

Äquivalenz X → ˜X gefolgt von einer Faserung ˜X → pt. Man nennt dann ˜X eine<br />

fibrante Ersetzung von X. Analog gibt es funktorielle kofibrante Ersetzungen in M.<br />

Definition 5.6. Sei M eine Modellkategorie. Dann nennt man die Kategorie, die<br />

man durch Lokalisierung an der Klasse der schwachen Äquivalenzen erhält, die Homotopiekategorie<br />

HoM von M.<br />

Zu Lokalisierungen von kleinen Kategorien siehe etwa [Mac71, Kapitel II.8, Proposition<br />

1, S. 51]. Es ist ein <strong>Satz</strong>, dass man für Modellkategorien stets (mit Hilfe fibranter<br />

<strong>und</strong> kofibranter Ersetzungen) so lokalisieren kann, dass man nicht zu einem größeren<br />

Universum übergehen muss, siehe z.B. [GJ99, Kapitel I.1, Theorem 1.11, S. 81].<br />

Als Beispiel, <strong>und</strong> da wir später die geometrische Realisierung einer simplizialen<br />

Menge zur Definition der Modellstruktur auf simplizialen Mengen benötigen, betrachten<br />

wir eine Modellkategorie von CW-Komplexen.<br />

Beispiel 5.7. Sei M die Kategorie der kompakt erzeugten Hausdorffräume. Diese<br />

ist vollständig <strong>und</strong> kovollständig (mit dem Kelley-Produkt anstelle des kartesischen<br />

Produkts). Wir nennen eine Abbildung Faserung, wenn sie die linke Liftungseigenschaft<br />

bezüglich aller Inklusionen S n ↩→ D n hat. Wir nennen eine Abbildung Kofaserung,<br />

wenn sie einen relativen CW-Komplex definiert (also zerlegt werden kann in eine Sequenz<br />

von Anklebungen von Zellen). Wir nennen eine Abbildung schwache Äquivalenz,<br />

wenn sie Isomorphismen auf allen (klassischen) Homotopiegruppen induziert. Dann ist<br />

damit eine Modellstruktur auf M definiert, die man Serre-Modellstruktur nennt.<br />

Definition 5.8. Hat C ein finales Objekt pt, so heißt für ein Objekt X in C ein<br />

Morphismus ∗ : pt → X auch Basispunkt <strong>und</strong> (X, ∗) heißt punktiert. Damit ist<br />

die Kategorie C ∗ der punktierten Objekte von X definiert, mit Morphismen die<br />

Morphismen von C, die mit den Basispunkten kommutieren. Wir schreiben für das<br />

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