Fördert Fernsehen Medienkompetenz? - KOBRA - Universität Kassel
Fördert Fernsehen Medienkompetenz? - KOBRA - Universität Kassel
Fördert Fernsehen Medienkompetenz? - KOBRA - Universität Kassel
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Das Fernsehprogrammangebot an orientierenden Elementen<br />
___________________________________________________________________________<br />
Zwischenfazits<br />
Logos sind Wegmarken, die den Zuschauern eine exakte Standortangabe in der Fernsehlandschaft<br />
bieten<br />
Logos helfen den Zuschauern, sich im Sender- und Programmangebot zu orientieren und<br />
geben Hinweise darauf, an welcher Stelle des Sender- und Programmangebotes man sich<br />
gerade befindet. Sie heben einzelne Sender, Programmflächen oder Sendungen hervor. Diese<br />
erhalten durch die Kennzeichnung mit einem Logo einen hohen und eindeutigen Wiedererkennungswert.<br />
Während der Sendung weisen Logos darauf hin, welchen Sender, welche Fläche oder welche<br />
Sendung man gerade sieht. Sie können schon beim „Zappen“ erfasst und verarbeitet werden.<br />
Der kompetente Zuschauer weiß sofort, an welcher Stelle des Fernsehangebotes er sich befindet,<br />
also welchen Sender, welche Programmfläche oder welche Sendung er gerade sieht.<br />
Er ist in der Lage, seinen Standort über das Logo zu definieren.<br />
Logos sind oft nur für Experten durchschaubar<br />
Logos verweisen auf die Gegenwart. Die Zuschauer können sich mit ihrer Hilfe während der<br />
Sendung orientieren und daraufhin manövrieren. Logos bieten also Antworten auf die Frage:<br />
„An welcher Stelle des Programmangebots befinde ich mich gerade?“. Informationen über den<br />
Inhalt und die Themen geben Logos nicht. Um ein Logo verstehen zu können ist es also notwendig,<br />
dass der Zuschauer sowohl das Logo kennt als auch den Sender, die Fläche oder die<br />
Sendung, mit der es in Verbindung steht. Es ist als Symbol zu verstehen, als ein Zeichen, das<br />
mit einer bestimmten Bedeutung besetzt wurde. Ohne dieses Vorwissen können die Zuschauer<br />
die Wegmarke „Logo“ nicht lesen. Logos setzen also Kompetenz voraus. Erst dann<br />
bekommen sie Bedeutung und können als Orientierungsangebot wahrgenommen werden.<br />
Fazit zu 4.2: Mit Trailern und Logos bietet das Fernsehprogramm Verweisstrukturen an,<br />
die Zuschauer zwar lenken und werben wollen, ihnen dabei aber Freiraum zum<br />
Navigieren zugestehen.<br />
Dabei Orientierungsstrukturen bereit zu stellen, die Zeiten, Inhalte und Orte im Programmfluss<br />
festsetzen, bietet Zuschauern zahlreiche Anknüpfungspunkte, nach denen sie ihre Programmauswahl<br />
treffen können. Trailer und Logos arbeiten dabei auch mit Ordnungsschemata<br />
anderer Medien oder mit Ästhetik, die z.B. Kindern eine einfache Einordnungshilfe bei ihrer<br />
Programmwahl bieten. Kinder über solch eine Ästhetik oder aber durch Verweise auf z.B.<br />
Computerspiele für das eigene Programm interessieren zu wollen, setzt bei den zuschauenden<br />
Kindern nicht unbedingt Kompetenzen im Umgang mit anderen Medien oder Ordnungsstrukturen<br />
voraus. Vielmehr sind diese Programmelemente, vor allem Trailer im<br />
Kinderprogramm, so gestaltet, dass sie sich ein Stück weit selbst erklären und den Kindern<br />
ihre Verweisstruktur deutlich machen.<br />
105