Fördert Fernsehen Medienkompetenz? - KOBRA - Universität Kassel
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Methodisches Vorgehen<br />
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vant war, „Medien- und Genrekompetenz“ also nicht explizit kodiert wurde. Die im ersten Filtervorgang<br />
gewonnene Liste umfasste die folgenden 19 Begriffe: Berufsleben, Big-Brother,<br />
Computer, EXPO, <strong>Fernsehen</strong>, Fernsehtechnik, Internet, Kino, Lernen, Mädchen, Männer,<br />
Musik, (reale) Kinder, Schule, Spielshow, Spielzeug, Streiche, Technik, Theater. In Ergänzung<br />
zu der Schlagwortliste wurde in der allgemeinen Sendungsbeschreibung gezielt nach den<br />
Begriffen aus der Schlagwortliste gesucht, die Suche aber auch um die Begriffe „Buch“ und<br />
„Zeitung“ ergänzt.<br />
Begriffe wie „(reale) Kinder“, „Mädchen“, „Männer“, „Schule“, „Lernen“ und „Berufsleben“ signalisieren,<br />
dass <strong>Medienkompetenz</strong> im Rahmen dieser Arbeit als etwas sehr Pragmatisches<br />
und Anwenderbezogenes gedacht wird und in diesem Kontext mit Schule oder Berufsleben<br />
zusammenhängt. Mit „Big-Brother”, „Computer”, „<strong>Fernsehen</strong>“, „Fernsehtechnik“, „Internet“,<br />
„Kino“, „Musik“, „Spielshow“, „Technik“, „Theater“ richtet sich der Blick zunächst auf die Angebotsseite<br />
der Medien, nicht auf ihre Nutzer. „Streiche“ und „Spielzeug“ setzen <strong>Medienkompetenz</strong><br />
in einen eher alltäglichen Rahmen.<br />
Die Listen der Sendungen, die nach dieser Filtermethode erstellt wurden, können keinen Anspruch<br />
auf Vollständigkeit erheben, denn die Schlagwortliste deckt bei Weitem nicht alle Begriffe<br />
ab, die in Beziehung zu Medien- und Genrekompetenz stehen.<br />
Aus der Liste der Sendungen, die bei der Suche nach den o.g. 19 Schlagworten entstand,<br />
wurden die möglicherweise relevanten Formate genauer betrachtet. Abgesehen wurde dabei<br />
von Sendungen wie der ARD Tagesschau, da aus der eigenen Seherfahrung heraus davon<br />
auszugehen war, dass solche Nachrichtenformate lediglich kurz über Medien berichten. Im<br />
Nachhinein betrachtet wäre die Tagesschau oder andere Nachrichtenformate mit in die Betrachtung<br />
aufgenommen worden.<br />
Nach der Sichtung ausgewählter Sendungen bestand die Notwendigkeit, die Auswertung zu<br />
systematisieren. Zum einen wurde ein Schema benötigt, nach der die Sendungen qualitativ<br />
auswertbar sind. Zum anderen sollten Variablen entstehen, nach denen das Fernsehprogrammangebot<br />
zur Medien- und Genrekompetenz im Rahmen des Projekts „Bestandsaufnahme<br />
zum Kinderfernsehen“ kodierbar wird. 77 Eine Kategorisierung des Programmangebots<br />
zur Medien- und Genrekompetenz erfolgte in fünf Schritten.<br />
77 Noch bevor die erste Kategorisierung zur Medien- und Genrekompetenz durch die qualitative Auswertung der<br />
Sendungen entstand, wurde es notwendig, für das Jahr 2001 Variablen zur Fragestellung zu formulieren, die<br />
kodierbar sind und so auch während der Kodierung berücksichtigt werden konnte. Im Anhang findet sich ein<br />
entsprechender Auszug aus dem Codeplan. Die Variable V42 (Medien- und Genrekompetenz) erlaubte es<br />
dann ab 2001, Sendungen mit Ordnungs- und Klärungsmöglichkeiten (V42a) auszufiltern genauso wie Sendungen,<br />
die ihre eigene Darstellungsform durchschaubar machen (V42b). Die Variablen zur Medien- und<br />
Genrekompetenz sind nicht darauf ausgelegt, quantifizierende Aussagen zu treffen, sondern dienen in erster<br />
Linie als Hilfsmittel, um Sendungen in der Datenbank wiederzufinden. Ergänzend dazu bestand 2001, wie<br />
auch schon im Jahr 2000, die Möglichkeit, über die Sendungsbeschreibung (V15) und die Schlagwortliste<br />
(V16) relevante Sendungen zu finden. Trotzdem diese Variable V42 zur Verfügung stand, wurden die Sendungen<br />
aus dem Jahr 2001 mit Bezug auf die Vorgehensweise aus dem Jahr 2000 in Konsequenz nicht über<br />
die Hitlisten (zur Medien- und Genrekompetenz) der 3-13jährigen Kinder ausgewählt. Anhaltspunkte für relevante<br />
Sendungen bot das Filtern über die Variable 42 durchaus. Aus dieser Liste wurden allerdings nur die<br />
Sendungen in die Analyse aufgenommen, die der Autorin bereits während der Kodierung des Videomaterials<br />
prägnant und aussagekräftig erschienen.<br />
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