Fördert Fernsehen Medienkompetenz? - KOBRA - Universität Kassel
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Das Fernsehprogrammangebot zur Medien- und Genrekompetenz<br />
___________________________________________________________________________<br />
(b) Norman Normal<br />
Folge: Superschurke Zehnmalklug<br />
Abbildung 14:<br />
SuperRTL, 2000, PE 20925<br />
Abbildung 15:<br />
SuperRTL, 2000, PE 20925<br />
Abbildung 16:<br />
SuperRTL, 2000, PE 20925<br />
Nutzungsdaten der Sendung (Tabelle 9)<br />
Norman Normal (SuperRTL, Dienstag, 30.05.2000, 17.23 Uhr, Länge ca. 23 Minuten)<br />
Zuschauergruppe Z 3+ Z 3-13 Z 3-5 Z 6-9 Z 10-13<br />
Sehbeteiligung 400.000 270.000 40.000 140.000 80.000<br />
Marktanteil in % 3,4 33,4 34,1 53,7 20,0<br />
Quelle: BESTANDSAUFNAHME KINDERFERNSEHEN, AGF/ GfK PC#TV 2000<br />
Sendungsbeschreibung:<br />
Norman Normal plant, am Wochenende zusammen mit einem Mädchen, deren Freund er gerne wäre, den Film<br />
„Alien Canibalen“ anzuschauen. Doch der Bösewicht Zehnmalklug scheint Norman einen Strich durch die Rechnung<br />
zu machen. Er schaltet sich weltweit in alle Fernsehkanäle und strahlt ausschließlich Dokumentationen<br />
aus. Zehnmalklugs Verhalten hat einen Grund: Seine Eltern waren „Intelligenzbestien“, „hassten <strong>Fernsehen</strong>“ und<br />
ließen ihren Sohn nur „Dokumentationen, meistens Tier- und Naturfilme“ anschauen. Als Zehnmalklug irgendwann<br />
etwas anderes ansah, bekam er Fernsehverbot. Norman Normal kommentiert diese Maßnahme mit „Kein<br />
Wunder, dass er durchdrehte.“ Zehnmalklug beschloss, sich zu rächen, und aller Welt Lernprogramme zu zeigen.<br />
„Eines Tages werdet ihr es mir danken.“ Aber die Menschen waren nicht dankbar. Sie waren stinksauer.<br />
Norman Normal berichtet, dass Leute ohne Werbung plötzlich Probleme beim Einkaufen hatten; „Stubenhocker“<br />
starrten aus lauter Verzweiflung auf die Waschmaschine.<br />
Mit einem Mal steht der Weltfrieden auf dem Spiel, woraufhin die Weltbevölkerung versucht, „etwas zu unternehmen,<br />
wie man das aus alten Science Fiction Filmen kennt“.<br />
Um zu Zehnmalklug Kontakt zu knüpfen und ihm das Handwerk zu legen, gibt sich Norman Normal als interessierter<br />
Dokumentationsseher aus. Während ihm dieser Plan Zugang zu Zehnmalklug verschafft, verliert er durch<br />
ihn seine Angebetete, die keinerlei Interesse an Lernprogrammen hat. Doch zeigt prompt ein anderes Mädchen,<br />
Pamela, Interesse an Norman. Sie hat vor, mit ihm die „Gefahr der Massenmedien“ zu diskutieren und vertritt die<br />
Ansicht: „<strong>Fernsehen</strong> verdirbt uns.“ Jedenfalls scheint für sie Norman, im Gegensatz zu anderen, kein „irrer Freak,<br />
der <strong>Fernsehen</strong> ablehnt“ zu sein.<br />
Nachdem Zehnmalklug schließlich ausgeschaltet wurde, nimmt das Fernsehprogramm und somit das Leben<br />
wieder seinen gewohnten Lauf. Norman kann, wie geplant, den Film „Alien Canibalen“ ansehen, zusammen mit<br />
Pamela. Obwohl sie sich während des Films ein Kissen vor das Gesicht hält, hat ihr der Fernsehnachmittag mit<br />
Norman doch sehr gut gefallen. Sie küsst Norman auf die Wange und schlägt vor, mal wieder gemeinsam zu<br />
„glotzen“.<br />
In Norman Normal führen die Protagonisten die Diskussion, ob <strong>Fernsehen</strong> nur als Lehrmittel<br />
eingesetzt werden sollte oder ob jeder all das ansehen darf, was er sehen möchte. Nachdem<br />
beide Standpunkte diskutiert wurden, kommt Norman Normal zu dem Schluss, dass es nicht<br />
gut ist, wenn Eltern <strong>Fernsehen</strong> nur als Lehr- und Restriktionsmittel einsetzen, sondern dass<br />
ein wesentliches Merkmal von <strong>Fernsehen</strong> sein soziales Moment ist. Innerhalb dieser Diskus-<br />
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