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Fördert Fernsehen Medienkompetenz? - KOBRA - Universität Kassel

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Einleitung<br />

___________________________________________________________________________<br />

- Zu Angeboten, die „Regeln geben“, gehören: Sendungen, die Medien, speziell das <strong>Fernsehen</strong>,<br />

und einzelne Medienangebote erklären und hinterfragen, Sendungen, die sich und<br />

andere Programme mit Mitteln von Dekonstruktion und Eigeninterpretation durchschaubar<br />

machen und Sendungen, die mit hinweisenden und werbenden Angeboten Orientierungshilfen<br />

im Umgang mit dem <strong>Fernsehen</strong> bereitstellen. Beispiele hierfür sind: Wie<br />

funktioniert eine CD? in Die Sendung mit der Maus, eine ARD-Programmansage, die<br />

Sendung Reläxx, Bugs Bunny, ein Langnese Werbespot, ein Trailer bei RTL2 sowie Trailer,<br />

Logos, Programmflächen, Clubs für Kinder, Sendungslieder und Sendungsnamen.<br />

- Programmangebote, die „Regeln anwenden“, sind Sendungen, die Facetten der alltägliche<br />

Mediennutzung in den Vordergrund stellen und dabei Diskurse um Mediennutzung führen.<br />

Beispiele hierfür sind: Die Pfefferkörner, Norman Normal, Disney’s Pepper Ann und<br />

Die Simpsons.<br />

- Unter Programmangebote, „die Regeln brechen“ und neue aufstellen 14 , werden Sendungen<br />

gefasst, in denen sich unkritisch eingeflochtene Medienzitate finden, Sendungen, die andere<br />

Programme oder Medien parodieren, Sendungen, die Medienzitate in eigenen Formaten<br />

kommentieren und Sendungen, in denen Medienzitate kreativ zu anderen Genres<br />

umgestaltet werden. Beispiele hierfür sind: ein Folge von Renaade, Donald zwischen Bits<br />

und Bytes aus Disney’s neue Micky Maus Geschichten, Sendungen wie Talk, Talk Talk<br />

oder Die Wochenshow und Stefan Raabs Maxi-Beaver-Rap, der bei TV total lief.<br />

Die Sendungen innerhalb dieser drei Kategorien strukturieren das Fernsehprogramm inhaltlich<br />

und formal, indem sie den Umgang mit Medien in alltägliche Handlungskontexte stellen und<br />

dabei Bezugsrahmen schaffen. Vor dem Hintergrund der fernsehenden Kinder mit ihren Bedürfnissen<br />

nach Orientierung im Programmangebot können diese Angebote den Zuschauern<br />

als Orientierungsangebote dienen:<br />

- Kindern, die sich vom Erwachsenenprogramm abgrenzen und in das Kinderprogramm zurückziehen<br />

möchten, bietet <strong>Fernsehen</strong> mit Kinderkanälen, Kinderflächen und Clubformaten<br />

geschützte Räume, in die sich die jungen Zuschauer zurückziehen können und in<br />

denen sie sich darauf verlassen können, nicht mit für sie ungeeignetem Programm in<br />

Kontakt zu kommen.<br />

- <strong>Fernsehen</strong> stellt Kindern mit Trailern, Logos, Werbung, Sendungsnamen und Sendungsliedern<br />

Orientierungshilfen zur Verfügung, die gezielte Auswahl von Sendungen und das<br />

Navigieren im Programmangebot unterstützen.<br />

- Damit Kinder sich in ihrer Mediennutzung selbst vergewissern, sich darin absichern und<br />

darüber reflektieren können, macht <strong>Fernsehen</strong> sich und andere Medien durchschaubar<br />

mit Formaten wie „Making of ...“, Dokumentationen oder Wissenssendungen und bietet<br />

Zuschauern die Möglichkeit, das Bild der Medien über sich selbst zu diskutieren. Auch<br />

zeigt <strong>Fernsehen</strong> vor allem in fiktionalen Formaten die unterschiedlichsten Spielarten von<br />

Mediennutzung auf. Dabei bietet es den Zuschauern die Möglichkeit, die eigene Programmnutzung,<br />

aber auch Sender, Programmangebot und -inhalte, das Bild der Sender<br />

von sich selbst und das Bild der Sender von ihren Zuschauern genauso wie kreativen<br />

Umgang mit und Missbrauch von Medien zu diskutieren und zu reflektieren, anzuerkennen<br />

oder zu verwerfen.<br />

14 Die Kategorie „Regeln brechen und neue aufstellen“ wird im weiteren Verlauf der Arbeit verkürzt auch als<br />

„Regeln brechen“ bezeichnet, ohne den Zusatz „und neue aufstellen“.<br />

14

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