Fördert Fernsehen Medienkompetenz? - KOBRA - Universität Kassel
Fördert Fernsehen Medienkompetenz? - KOBRA - Universität Kassel
Fördert Fernsehen Medienkompetenz? - KOBRA - Universität Kassel
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Das Fernsehprogrammangebot zur Medien- und Genrekompetenz<br />
___________________________________________________________________________<br />
sion wird auch dargestellt, dass <strong>Fernsehen</strong> alltägliche Kompetenzen vermitteln kann. Der<br />
Begriff Kompetenz ist nicht nur auf die gezielte Aneignung von theoretischem Wissen zu beziehen,<br />
sondern auch auf die Fähigkeit, sein Leben zu meistern. Als Beispiel führt Norman die<br />
Werbung an: Ohne Werbung bekämen die Leute plötzlich Probleme beim Einkaufen. Es fiele<br />
ihnen schwer, sich in der Konsumwelt zu orientieren. Somit sind nicht nur Lernprogramme<br />
wichtig. Auch so scheinbar unwesentliche Elemente wie die Werbung machen Sinn und geben<br />
eine Orientierungsmöglichkeit für den Alltag.<br />
Doch grundsätzlich ist <strong>Fernsehen</strong> für Norman ein Mittel, um zwischenmenschliche Beziehungen<br />
zu knüpfen. Es bietet einen gemeinsamen Bezugspunkt. Für Norman und Zehnmalklug<br />
bildet ein Lernprogramm den gemeinsamer Bezugspunkt, für Norman und Pamela der Alien-<br />
Film. Norman Normal hat also das <strong>Fernsehen</strong> in sein Leben integriert. Er nutzt es, um Beziehungen<br />
aufzubauen und sein Leben zu gestalten. Medien werden hier im engeren Wortsinn<br />
als Vermittler zwischen zwei Menschen eingesetzt und als Mittel, seine Ziele zu erreichen.<br />
Einen weiteren Aspekt von Medien- und Genrekompetenz bringt Pamela ins Spiel. Sie scheint<br />
nicht sehr fernseherfahren zu sein und war bisher wohl eher selten mit Alien-Filmen konfrontiert.<br />
Sie hat, im Gegensatz zu Norman, keine Genrekompetenz, was Alien-Filme betrifft. Pamela<br />
hält sich also während des Films das Kissen vor das Gesicht und nimmt es erst wieder<br />
herunter, als der Film zu Ende ist und der Abspann beginnt. Diese Szene ermutigt Kinder,<br />
Angst zu zeigen und sich zu erlauben wegzuschauen Mit diesen Möglichkeiten gefällt Pamela<br />
der Fernsehnachmittag, insbesondere weil sie das gemeinsame <strong>Fernsehen</strong> für sich entdeckt.<br />
Hinter diesem Aspekt tritt ihr Wunsch, mit Norman Kritik an den Massenmedien zu üben, in<br />
den Hintergrund.<br />
64