26.10.2012 Aufrufe

Fördert Fernsehen Medienkompetenz? - KOBRA - Universität Kassel

Fördert Fernsehen Medienkompetenz? - KOBRA - Universität Kassel

Fördert Fernsehen Medienkompetenz? - KOBRA - Universität Kassel

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

3. Das Fernsehprogrammangebot zur Medien- und Genrekompetenz<br />

Sendungen zur Medien- und Genrekompetenz machen Zuschauern Lernangebote, geben<br />

Argumentationshilfen und Gestaltungsbeispiele<br />

Um von den Programmangeboten aus auf einen möglichen Beitrag zur Medien- und Genrekompetenz<br />

zu schließen, geht es in einem weiten Sinne darum, ob eine Art von Reflexivität<br />

bzw. reflexiver Spannung zu Medien oder Mediennutzung im Angebot erkennbar wird. Die<br />

Fragestellung stellt zunächst explizit erklärende Angebote in den Vordergrund. Daneben existieren<br />

jedoch auch diskursive und kreative Programme. Auch in solchen Elementen sind Momente<br />

angelegt, die für die Förderung von <strong>Medienkompetenz</strong> relevant sind. Demnach lassen<br />

sich bezogen auf das Programmangebot drei Dimensionen mit Unterdimensionen unterscheiden:<br />

1. Regeln geben: Sendungen, die Instruktionen geben und offensichtliche Lernangebote<br />

machen<br />

2. Regeln anwenden: Sendungen, die exemplarisch Diskurse führen und Argumentationshilfen<br />

geben<br />

3. Regeln brechen: Sendungen, die Gestaltungsbeispiele geben<br />

Die Sendungen innerhalb dieser drei Kategorien, die im Laufe der Programmanalyse zur Medien-<br />

und Genrekompetenz in den Jahren 2000-2003 entstanden sind, unterscheiden sich<br />

zunächst in der Art der Zuschaueradressierung. In Sendungen, die der ersten Kategorie „Regeln<br />

geben“ zugeordnet sind, werden Zuschauer meist explizit direkt angesprochen, indem<br />

ihnen Instruktionen zum Umgang mit Medien gegeben werden. Ein möglicher Appell wäre<br />

„Das sollst du so lernen“. In der zweiten Kategorie „Regeln anwenden“ werden Zuschauer mit<br />

dem Medienhandeln der Protagonisten konfrontiert. Die Botschaft wäre „Andere machen das<br />

so und so kannst du das auch machen“. Die dritte Kategorie bewegt sich eher im Kreativbereich.<br />

Erlaubt ist, was Spaß macht und was Spaß bringt. Dabei dürfen Genre- und Rezeptions-Grenzen<br />

überschritten und neu abgesteckt werden. Die Anweisung hier könnte lauten<br />

„Eigentlich sollte man das so machen, ich mache es aber anders und es funktioniert trotzdem<br />

etwas“.<br />

Lesehinweis: Im weiteren werden bei der Diskussion der Kategorien und Beispiele die Nutzungsdaten<br />

der einzelnen Sendungen, die Sendungsbeschreibung und eine knappe Analyse<br />

zu jeder Sendung gegeben. Ein zusammenfassendes Zwischenfazit findet sich am Ende jeder<br />

Kategorie (Gliederungspunkte 3.1, 3.2 und 3.3), am Ende des dritten Kapitels werden die<br />

Sendungen vor dem theoretischen Hintergrund (siehe Kapitel 1 Theorie) und im Rahmen der<br />

Kategorisierung „Regeln geben“, „Regeln anwenden“ und „Regeln brechen“ zuammengefasst.<br />

Die Sendungsbeschreibungen zu den jeweiligen Programmen umfassen lediglich die Teile,<br />

die für die Analyse relevant sind, beschreiben also nicht zwangsläufig die komplette Sendung.<br />

Die angegebenen Nutzungsdaten haben keine Relevanz für die qualitative Programmanalyse,<br />

sondern sollen dem Leser lediglich als Einordnungsmaßstab für die Nutzung der Sendungen<br />

bei der 3-13jährigen Zuschauern dienen.<br />

Die folgenden Sendungen und Programmelemente sind, wie bereits erwähnt, nicht konsequent<br />

eindeutig einer Kategorie zuzuordnen. Häufig ist es möglich, Sendungen unter mehreren<br />

Kategorien zu fassen. Somit ist zu bedenken, dass die Sendungen meistens ihrer<br />

Tendenz nach die Kriterien der jeweiligen Kategorie erfüllen. Hier zeichnet sich ab, dass die

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!