Fördert Fernsehen Medienkompetenz? - KOBRA - Universität Kassel
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Das Fernsehprogrammangebot zur Medien- und Genrekompetenz<br />
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3.2 Regeln anwenden: Sendungen, die exemplarisch Diskurse führen und Argumentationshilfen<br />
geben<br />
Nach den Angeboten, die sich mit dem Faktenwissen um technische Aspekte, Produktion und<br />
Anwendung von Medien befassen, gibt es Angebote zur Förderung von <strong>Medienkompetenz</strong>,<br />
die medienrelevante Themen diskursiv behandeln. Dort werden nicht mehr nur natürliche<br />
Gegebenheiten erklärt oder gängige Normen und Werte vermittelt. In vielen Sendungen, vor<br />
allem im fiktionalen Bereich, werden unterschiedliche Standpunkte zu verschiedenen Bereichen<br />
der Medien präsentiert. Meistens sind sie in Diskussionen eingebettet, die von Kindern<br />
auf der einen und von Eltern auf der anderen Seite vertreten und geführt werden.<br />
Eine Abgrenzung zu Kategorie 1 ist zunächst durch den Schwerpunkt der Diskursivität im<br />
Handeln der Protagonisten und reflektiertes Argumentieren der beteiligten Seiten gegeben,<br />
wobei trotz reflexiver Momente im Handeln und Argumentieren der Protagonisten ihr Aufeinandertreffen<br />
unkritisch, also unbeabsichtigt und eher im Alltagshandeln begründet liegt. Entsprechend<br />
arbeiten die Programme mit einer Idee einer unkritischen Verflechtung von Medien<br />
in den Alltag der Menschen. Die Abgrenzung zu „Regeln brechen“, behandelt unter Punkt 3.3,<br />
geschieht über den kreativen Aspekt, der im Handeln der Protagonisten mit Medien nicht so<br />
deutlich angelegt ist wie in den Sendungen der Kategorie „Regeln brechen“, vor allem der<br />
Unterkategorie „Medienzitate werden zu anderen Genres umgestaltet“. In den Sendungen der<br />
Kategorie „Regeln anwenden“ mögen kreative Aspekte bei der individuellen Alltagsgestaltung<br />
mit Medien durchaus vorhanden sein, wie Bart und Lisa Simpson vorführen. Jedoch fehlt bei<br />
den Beispielen der Moment, in dem im Umgang mit Medien Neues entsteht.<br />
In dieser Kategorie wurde keine Unterkategorisierung vorgenommen, da bisher keine Unterscheidungskriterien<br />
offensichtlich wurden, die dies notwendig machten.<br />
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