Jules Verne Der Grüne Strahl
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Olivier Sinclair schien freilich auch mit 26 Jahren noch<br />
nicht das Bedürfnis empfunden zu haben, zu zweien zu leben.<br />
Hielt er den Fußpfad des Lebens für zu schmal, um<br />
Arm in Arm darauf zu wandeln? Nein, gewiß nicht; doch<br />
viel wahrscheinlicher ging es ihm besser damit, allein zu gehen,<br />
kreuz und quer, ganz seiner Laune folgend, hier- und<br />
dorthin zu irren, wie es ihm sein Geschmack als Künstler<br />
und Reisender eben eingab.<br />
»Es ist nur ein kleiner Unfall, kein Unglück«, erklärte der<br />
junge Mann lächelnd. »Eine Sudelei, nichts weiter, an der<br />
die Kugel die gerechteste Kritik geübt hat!«<br />
Olivier Sinclair äußerte das so freimütig, daß die Brüder<br />
Melvill ihm fast ohne alle Umstände die Hände entgegengestreckt<br />
hätten. Jedenfalls glaubten sie sich gegenseitig vorstellen<br />
zu sollen, wie das unter Gentlemen Sitte ist.<br />
»Mr. Samuel Melvill«, sagte Bruder Sib.<br />
»Mr. Sebastian Melvill«, sagte Bruder Sam.<br />
»Und deren Nichte, Miss Campbell«, fügte Helena hinzu,<br />
die, um nicht ausgeschlossen zu bleiben, sich lieber gleich<br />
selbst vorstellte.<br />
Das war eine an den jungen Mann gerichtete Aufforderung,<br />
auch nun seinerseits Namen und Stand anzugeben.<br />
»Miss Campbell, meine Herren«, sagte er sehr ernsthaft,<br />
»ich könnte Ihnen antworten, daß ich mich ›Fock‹ (Ausgangspunkt<br />
beim Krocket) nenne, da ich von jener Kugel<br />
getroffen worden bin; in der Tat heiße ich ganz einfach Olivier<br />
Sinclair.«<br />
»Mr. Sinclair«, begann da Miss Campbell, die sich seine<br />
Antwort nicht so recht zu deuten wußte, noch einmal, »gestatten<br />
Sie zum letzten Mal, daß ich höflichst um Verzeihung<br />
bitte . . . «