Jules Verne Der Grüne Strahl
Jules Verne Der Grüne Strahl
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stillen Strand. Am Himmel stiegen die flimmernden Sterne<br />
empor, und mit ihnen erwachten alle Erinnerungen an<br />
die Gesänge Ossians. Inmitten tiefen Schweigens lauschten<br />
Olivier Sinclair und Miss Campbell, wie die beiden Brüder<br />
abwechselnd Verse des alten Barden, des unglücklichen Sohnes<br />
Fingals, rezitierten:<br />
Vertobt ist der Stürme Stern der sinkenden<br />
Nacht, schön funkelt im Westen dein<br />
Licht. Du hebst dein <strong>Strahl</strong>enhaupt aus<br />
Wolken, wallst stattlich hin in deinen<br />
Höh’n. Warum blickst auf die Ebene du?<br />
Vertobt ist der Stürme Gebraus, fernher kommt<br />
das Murmeln des Bergstroms; den fernen<br />
Fels umspielt die Brandung. Die Abendfliege<br />
schweift umher, es summt ihr Flug<br />
durchs Gefild.<br />
Wonach blickst du, schönes Licht? Doch du lächelst<br />
und schwindest hinweg. Voll Freud’<br />
umkreisen dich die Wellen, sie baden dein<br />
liebliches Haar. Lebe wohl, du schweigender<br />
<strong>Strahl</strong>.<br />
Dann schwiegen auch die Brüder Sam und Sib, und alle<br />
kehrten auf ihre kleinen Stübchen in der Schänke und den<br />
Fischerhütten zurück.<br />
So wenig die Brüder Melvill indes Hellseher waren, mußten<br />
sie doch auf jeden Fall bemerken, daß Aristobulos Ursiclos<br />
in den Augen von Miss Campbell gerade so viel verlor,<br />
wie Olivier Sinclair gewann. Die beiden jungen Männer