Jules Verne Der Grüne Strahl
Jules Verne Der Grüne Strahl
Jules Verne Der Grüne Strahl
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
— 86 —<br />
Ohne gerade mürrischer zu sein, als es die Umstände<br />
rechtfertigten, begnügte sich Miss Campbell, bei einbrechender<br />
Dunkelheit ihr Zimmer aufzusuchen, und höchstens<br />
ein wenig mit der nicht besonders höflichen Sonne zu<br />
schmollen. Sie ruhte dann von den anstrengenden Spaziergängen<br />
aus und überließ sich wachend ihren Träumereien.<br />
Was betrafen diese? Etwa die mit dem <strong>Grüne</strong>n <strong>Strahl</strong> verknüpfte<br />
Legende? Bedurfte sie dessen wirklich noch, um in<br />
ihrem Herzen klar zu sehen? Vielleicht auch nicht in dem<br />
ihrigen, aber etwa in dem anderer?<br />
An diesem Tag hatte Miss Campbell, der sich Mrs. Bess anschloß,<br />
ihr Mißgeschick nach den Ruinen von Dunolly Castle<br />
spazierengeführt. Hier am Fuß einer alten mit dichtem<br />
Efeugeschling bedeckten Mauer breitete sich ein wundervolles<br />
Panorama aus, das der tiefe Landeinschnitt der Bai<br />
von Oban, die wilden zerklüfteten Gesteine der Insel Kerrera,<br />
die im Hebridenmeer verstreuten Eilande und Holme,<br />
und endlich die große Insel Mull bildeten, deren westwärts<br />
schauendes Felsenufer den ersten Anprall der Stürme aus<br />
dem Atlantischen Ozean zu erleiden und zu brechen hat.<br />
Wohl ruhte Miss Campbells Auge auf dem herrlichen Bild,<br />
das sich hier vor ihr entrollte, aber sah sie es auch? Lenkte<br />
sie nicht vielmehr irgendeine Erinnerung hartnäckig davon<br />
ab?<br />
Jedenfalls konnte man sicher sein, daß das Bild Aristobulos<br />
Ursiclos’ die Ursache dazu nicht war. Es wäre für ihn kein<br />
Engelsgesang gewesen, wenn der junge Gelehrte die Worte<br />
vernommen hätte, die Mrs. Bess heute mehr als freimütig<br />
über ihn äußerte.<br />
»Er gefällt mir nicht«, wiederholte sie öfters, »nein, er gefällt<br />
mir nun einmal nicht! Er hat nur den einen Gedanken,