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Jules Verne Der Grüne Strahl

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— 186 —<br />

endlich von dessen Betrachtung losreißen und dem nach innen<br />

führenden Absatz der einen Wand folgen.<br />

Hier streben in vollkommener Ordnung, aber in wechselnder<br />

Größe Hunderte prismatischer Säulen empor, gleich<br />

Erzeugnissen einer gigantischen Kristallisation. Ihre feinen<br />

Kanten heben sich so rein voneinander ab, als hätte der Meißel<br />

eines Bildhauers diese Linien ausgearbeitet. An die nach<br />

rückwärts liegenden Winkel der einen schließen sich die<br />

nach vorn sehenden der anderen genau an. Die einen zeigen<br />

drei Flächen, die anderen vier, fünf bis sieben und acht,<br />

was bei der allgemeinen Gleichförmigkeit des Stils eine angenehme<br />

Abwechslung hervorbringt, die für den feinen Sinn<br />

des Künstlers der Natur ein schönes Zeugnis ablegt.<br />

Das von außen eindringende Licht spielt auf allen facettierten<br />

Winkeln. Auf das Wasser unten treffend und wie von<br />

einem Spiegel zurückgestrahlt, schimmert es auf den Steinen<br />

unter Wasser, auf den grünen, dunkelroten oder hellgelben<br />

Wasserpflanzen, und entzündet mit tausend Blitzen die<br />

Vorsprünge des Basalts, der in unregelmäßigen Abteilungen<br />

die Wölbung dieses Hypogäums, das in der Welt seinesgleichen<br />

nicht findet, reizvoll abschließt.<br />

Darunter herrschte ein tönendes Schweigen – wenn man<br />

diese Worte in Verbindung setzen darf – das eigenartige<br />

Schweigen aller tiefen Aushöhlungen der Erde, das die Besucher<br />

auch hier nicht zu unterbrechen wagten. Nur der<br />

Wind allein strich hindurch in langgezogenen Akkorden,<br />

die eine melancholische Reihenfolge einmal anschwellender<br />

und dann halb ersterbender Septimen, wie die Saiten einer<br />

Äolsharfe, erklingen lassen. Ist es nicht dieser wunderbare

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