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Candida albicans-induzierte Genexpression in primären ... - OPUS

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5.7 Ausblick<br />

In dieser Arbeit konnte die endotheliale Antwort auf den pathogenen Stimulus<br />

C. <strong>albicans</strong> auf molekularer Ebene genauer charakterisiert werden. Ohne Zweifel ist<br />

die pro<strong>in</strong>flammatorische Immunantwort des Wirtes auf e<strong>in</strong>e Infektion mit dem<br />

Hefepilz, bei der die Endothelzellen maßgeblich beteiligt s<strong>in</strong>d, e<strong>in</strong>e<br />

überlebenswichtige Reaktion. Häufig kommt es aber während e<strong>in</strong>es<br />

Infektionsgeschehens mit C. <strong>albicans</strong> zu e<strong>in</strong>er Sepsis, die sehr schwerwiegende<br />

Folgen für den Patienten haben kann. Die hier gezeigten Ergebnisse könnten daher<br />

für die zukünftige Therapie der unkontrollierten, überschießenden Entzündung im<br />

Rahmen e<strong>in</strong>er <strong>Candida</strong>-Sepsis von Bedeutung se<strong>in</strong>. Neben der essentiellen Therapie<br />

der manifesten Pilz<strong>in</strong>fektion durch Antimykotika könnte e<strong>in</strong>e gleichzeitige, <strong>Candida</strong>bed<strong>in</strong>gte<br />

und häufig lebensbedrohliche Sepsis durch Unterdrückung oder<br />

Abschwächung der überschießenden pro<strong>in</strong>flammatorischen Prozesse günstig<br />

bee<strong>in</strong>flußt werden. Generell stellt dabei die Inhibition sowohl der NF-κB-<br />

Signalkaskade als auch des p38 MAP-Signalweges e<strong>in</strong>e mögliche s<strong>in</strong>nvolle Strategie<br />

dar.<br />

Zahlreiche bereits zur Verfügung stehende Wirkstoffe greifen <strong>in</strong> unterschiedlicher<br />

Weise hemmend <strong>in</strong> den NF-κB-Signalweg e<strong>in</strong>, beispielsweise e<strong>in</strong>ige nichtsteroidale<br />

anti<strong>in</strong>flammatorische Substanzen (NSAIDs), Sulfasalaz<strong>in</strong>, manche Glukokortikoide<br />

oder verschiedene Immunsuppressiva (Gilmore and Herscovitch, 2006; Olivier et al.,<br />

2006). Allerd<strong>in</strong>gs hat der Transkriptionsfaktor NF-κB neben der pro<strong>in</strong>flammatorischen<br />

Wirkung noch zahlreiche andere Wirkungen, sodass es bei der Anwendung von<br />

Inhibitoren der NF-κB-Signalkaskade auch zu unerwünschten Nebeneffekten<br />

kommen kann. Vor allem aber würde die Hemmung des NF-κB-Signalwegs auch<br />

e<strong>in</strong>e bee<strong>in</strong>trächtigte Fähigkeit zur Beseitigung des Pathogens aus dem<br />

Wirtsorganismus mit sich br<strong>in</strong>gen. Da die angeborene Immunabwehr sowohl die<br />

Pathogenclearance kontrolliert als auch die pro<strong>in</strong>flammatorische Antwort, die die<br />

Pathophysiologie des septischen Schocks verursacht, s<strong>in</strong>d diese beiden Aspekte eng<br />

mite<strong>in</strong>ander verbunden. Zurzeit ist es noch nicht möglich, e<strong>in</strong>e Funktion ohne<br />

Bee<strong>in</strong>flussung der anderen zu hemmen. E<strong>in</strong>e mögliche, zukünftige Strategie wäre<br />

hierfür die zelltypspezifische Hemmung der NF-κB-Aktivität, beispielsweise <strong>in</strong><br />

Endothelzellen. Diese Zellen spielen e<strong>in</strong>e maßgebliche Rolle bei der Pathologie der<br />

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