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Susanne Kosiek - Universität Osnabrück

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Reaktionen und Affekten kommt. Im Gegensatz zu den Beobachtungen von<br />

Blumer und Benson (1975), die Pseudopsychopathie in Verbindung mit<br />

Schädigungen des orbitalen frontalen Cortex sehen und Pseudodepression mit<br />

Schädigungen des dorsolateralen frontalen Cortex, deuten die Ergebnisse der<br />

vorliegenden Untersuchung auf Veränderungen des Antriebs in beide Richtungen<br />

und damit auf ein generelles psychisches Ungleichgewicht durch die frontale<br />

Hirnschädigung hin.<br />

Es bietet sich an, die DEX-Skalen mit anderen Skalen zur Erhebung positiver und<br />

negativer Symptome zu vergleichen (z.B. SANS) um festzustellen, ob sich durch<br />

sie tatsächlich die intendierten Antriebsveränderungen nach Hirnschädigung<br />

erfassen lassen. Auf diese Weise kann geklärt werden, ob sich die hohen<br />

Interkorrelationen der DEX-Skalen zur Positiv- und Negativsymptomatik, wie oben<br />

ausgeführt, als generelles psychisches Ungleichgewicht durch die<br />

Hirnschädigung auffassen lassen oder ob sie durch Eigenschaften des<br />

Messinstrumentes bedingt sind (Artefakte).<br />

ZUR KONSTRUKTVALIDITÄT DER TESTS EXEKUTIVER FUNKTIONEN<br />

Die dritte und vierte Fragestellung dieser Arbeit beziehen sich auf die<br />

Zusammenhänge der eingesetzten Tests TvH, TvL und WCST. Als Tests<br />

exekutiver Funktionen, deren zentrale Verarbeitung und Steuerung stark mit dem<br />

frontalen Cortex assoziiert ist, waren Korrelationen der Instrumente erwartet<br />

worden, die unter den Planungstests möglicherweise höher ausfallen sollten als<br />

zwischen Planungstests und Kategorisierungstest. Diese grundlegenden<br />

Annahmen konnten durch die Daten der Untersuchung weitgehend bestätigt<br />

werden, die Korrelationen fallen zum Teil zwar gering aus, sie erreichen aber<br />

Signifikanz. Es liegen außerdem bestimmte Muster von Korrelationen vor, die<br />

diskutiert werden sollen.<br />

Es ist zuvor noch anzumerken, dass das Gütekriterium der Konstruktvalidität<br />

grundsätzlich zwei Forderungen beinhaltet: Neben der konvergenten Validität, die<br />

durch Tests ermittelt wird, die dasselbe Konstrukt erfassen, ist die diskriminante<br />

Validität durch Tests, die ein anderes Konstrukt erfassen, zu prüfen. Da das

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