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Susanne Kosiek - Universität Osnabrück

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Schema<br />

Control<br />

Units<br />

Contention<br />

Scheduling<br />

In Abbildung 4.1 sind Informationsfluss und Handlungskontrollsysteme nach Shallice und<br />

Norman dargestellt. Pfeile symbolisieren aktivierendes Input, die gestrichelten Linien<br />

stellen die hemmende Funktion des CS dar. Beginnend mit sensorischem Input, das auf<br />

eine Basis von Trigger-Daten trifft, erfolgt die Auswahl adäquater Schemata über das<br />

schnelle Contention Scheduling bzw. über die kontrollierte Steuerung der<br />

Selektionsprozesse durch das Supervisory Attentional System in den Frontallappen. Ein<br />

Effektorsystem dient der Ausführung der aktivierten Handlungs- bzw.<br />

Gedankenschemata.<br />

Wenn das SAS die Auswahl von Schemata nicht überwacht, kann es durch einen starken<br />

Trigger auch bei gesunden Personen zur Ausführung einer Routinehandlung kommen, die<br />

in einer spezifischen Situation inadäquat ist. Es tritt ein sogenannter „capture error“ auf<br />

(Reason, 1979), ein Handlungsfehler, der sich mit Hilfe des vorliegenden Modells<br />

erklären und vorhersagen lässt.<br />

Neben normalen Handlungsfehlern sagt das Modell auch Defizite nach Verletzung der<br />

Frontallappen voraus und eignet sich zur Erklärung der nach solchen Läsionen<br />

auftretenden Auffälligkeiten. Funktionsbeeinträchtigungen des SAS sollten keine<br />

Leistungseinbußen in Routine-Situationen nach sich ziehen; das Modell sagt aber<br />

Schwierigkeiten im Umgang mit neuartigen Situationen und beim aktiven Planen voraus.<br />

Das Verhalten von Personen mit Frontalhirnschäden sollte durch die daraus resultierenden<br />

Funktionsbeeinträchtigungen des SAS durch eine generell verstärkte Tendenz, auf<br />

Umweltstimuli zu reagieren, gekennzeichnet sein, die mit einer Übernahme der<br />

Reaktionsauswahl durch das CS erklärt wird.

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