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Susanne Kosiek - Universität Osnabrück

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sind, die der Proband unter Beachtung der oben genannten Regeln umstecken muss (vgl.<br />

Turm von London, Kapitel 5.2.2).<br />

Der TvH stellt den Probanden vor ein Problem, dessen Struktur er nicht vollständig<br />

überblicken kann und zu dessen Lösung im Allgemeinen keine vorhandenen<br />

Verhaltensprogramme eingesetzt werden können. Daher erfordert die Aufgabe die<br />

mentale Zerlegung des Endziels in mehrere Unterziele, innovatives Planen der Schritte<br />

und deren Ausführung.<br />

Gediga und Schöttke (1994) stellen eine Computerversion des TvH vor, die neben den<br />

gebräuchlichen Leistungsmaßen, Anzahl der Züge und Lösungszeit, die Anzahl der<br />

Regelverstöße erfasst, die im Gegensatz zu den beiden ersten Maßen (Indikatoren der<br />

Problemlösefähigkeit) als Indikator des Arbeitsgedächtnisses betrachtet wird (Schöttke,<br />

2000). Speziell nach links-frontalen Läsionen ließen sich in einer Untersuchung gehäuft<br />

Regelverstöße nachweisen.<br />

Die Reliabilität des TvH kann, obwohl sie nur wenig thematisiert wird, mit einem Splithalf-Koeffizienten<br />

von .87 und Cronbachs α von .90 als sehr gut bewertet werden (Humes,<br />

Welsh, Retzlaff und Cookson, 1997).<br />

5.2.1.1 Planen nach Frontalhirnschädigung mit dem TvH<br />

Obwohl der TvH als Planungstest stark mit dem frontalen Cortex assoziiert ist, wird er nur<br />

in wenigen Studien gezielt bei Gruppen mit fokalen frontalen Hirnschädigungen<br />

eingesetzt. Aus der Zeit von 1990 bis 2000 liegen nur fünf entsprechende Arbeiten vor.<br />

Die erste Untersuchung stammt von Glosser und Goodglass (1990). Mit dem Ziel der<br />

Prüfung der Frage, ob Defizite aphasischer Patienten in Tests der exekutiven Kontrolle auf<br />

die Sprachstörung oder auf andere kognitive Beeinträchtigungen zurückzuführen sind,<br />

untersuchten sie 41 Schlaganfallpatienten mit Aphasie, davon dreizehn mit Verletzungen<br />

des linken Frontallappens, neun mit Läsionen des rechten Frontallappens, neun mit<br />

linkshemisphärischen nicht-frontalen Läsionen, zehn mit rechtshemisphärischen nicht-

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