Susanne Kosiek - Universität Osnabrück
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Die Ergebnisse von Goel und Grafman (1995) stellen die Eignung des TvH als<br />
Planungstest in Frage, sprechen aber für Unterschiede zwischen frontalhirnlädierten und<br />
gesunden Personen und stützen so die Frontalhirnsensitivität dieses Tests. Die Autoren<br />
zeigen weiter die Bedeutung der Frage nach den hintergründigen Mechanismen auf, wenn<br />
im Verhalten Defizite beobachtet werden.<br />
Der Gedanke des goal-subgoal-Konflikts wird erneut von Morris et al. (1997)<br />
aufgegriffen. Sie verglichen 21 Patienten mit unilateralen präfrontalen Läsionen und<br />
38 Patienten mit unilateralen temporalen Läsionen mit 44 nach Alter und IQ gematchten<br />
Kontrollpersonen bezüglich ihrer Leistungen mit einer Computerversion des TvH<br />
(drei Scheiben). Als Indikator der Leistung verwendeten sie die Anzahl zur Lösung<br />
benötigter Züge und Lösungszeiten. Für mit vier Zügen lösbare Probleme zeigten sich bei<br />
den Gruppen mit links-frontalen und rechts-temporalen Schädigungen signifikante<br />
Beeinträchtigungen, die sich auf die Probleme beschränkten, die einen goal-subgoal-<br />
Konflikt enthalten. Die Beeinträchtigung verschwand bei der rechts-temporalen Gruppe,<br />
nicht aber bei der links-frontalen Gruppe, wenn die visuelle Merkspanne als Kovariate<br />
berücksichtigt wurde. Die Ergebnisse von Morris et al. (1997) sprechen für eine besondere<br />
Bedeutung links-frontaler Hirnareale bei der Bewältigung des TvH, eine Ansicht, die<br />
auch andere Autoren vertreten (z.B. Schöttke 2000; für den TvL z.B. Shallice, 1982).<br />
Eine Untersuchung von Markowitsch und Härting (1996) ergibt im TvH bei einer Gruppe<br />
mit fokalen Hirnschädigungen verschiedener Lokalisationen schlechtere Leistungen als<br />
bei einer orthopädischen Patientengruppe (Anzahl der Züge; p=.011). Aufgrund der<br />
gemischten Lokalisationen der Läsionen in der Gruppe der Hirngeschädigten war ein<br />
Unterschied zur orthopädischen Gruppe nicht zu erwarten und stellt eher einen Gegensatz<br />
zur Annahme dar, der TvH sei speziell ein Test für frontale Funktionen. Der im<br />
Nachhinein festgestellte, überproportional hohe Anteil von Frontalhirnschädigungen unter<br />
den neurologischen Patienten (60%) kann neben einer geringeren Intelligenz der<br />
hirngeschädigten Gruppe (p