Susanne Kosiek - Universität Osnabrück
Susanne Kosiek - Universität Osnabrück
Susanne Kosiek - Universität Osnabrück
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
1. Anatomische Grundlagen<br />
Die folgenden Abschnitte enthalten einen Überblick über die anatomischen Grundlagen<br />
der Einteilung des menschlichen Gehirns und der Frontallappen. Insbesondere die<br />
Rindengebiete der Frontallappen und deren ausgeprägte neuronale Verknüpfungen sind<br />
Gegenstand der Beschreibung, die sich auf relevante Informationen zum Thema dieser<br />
Arbeit beschränken soll. Ausführliche Beschreibungen finden sich zahlreich in der<br />
einschlägigen Literatur (z.B. Fuster, 1989; Thaller, Villringer, Weis & Wenger, 1992).<br />
1.1 Anatomie der Großhirnrinde (Cortex)<br />
Die Oberfläche des Gehirns, die aus den Nervenzellkörpern, ihren Dendritenbäumen<br />
sowie den dazwischenliegenden Gliazellen besteht und im Gegensatz zu der darunter<br />
liegenden weißen Substanz, die von den Axonen der Neurone gebildet wird, grau<br />
erscheint, ist zentrale Schaltstelle und Ort der bewussten Informationsverarbeitung. Alle<br />
kognitiven Prozesse finden im Cortex statt, während die Übertragung nervöser Impulse an<br />
weitere Rindenareale und subcortikale Strukturen über die myelinisierten Axone erfolgt.<br />
Die Oberfläche des Gehirns wird durch zahlreiche Einstülpungen stark vergrößert.<br />
Charakteristisch für das menschliche Gehirn sind drei meist besonders deutlich<br />
ausgeprägte Furchen (Sulci). Sie gliedern das durch die Längsspalte (Fissura<br />
longitudinalis) in zwei Hemisphären geteilte Gehirn in fünf große Bereiche auf, die als<br />
Lappen (lobes) bezeichnet werden. Zentralfurche (Sulcus centralis), seitliche Furche<br />
(Sulcus lateralis) und parieto-okzipitale Furche (Sulcus parieto-occipitalis) begrenzen so<br />
vorne die Frontallappen, dahinter Parietal- und Okzipitallappen sowie an den Seiten der<br />
Hemisphären die Temporallappen (vgl. Abbildung 1.1). In der Tiefe der seitlichen Furche<br />
befinden sich die sogenannten Insellappen (Thaller et al., 1992).