Susanne Kosiek - Universität Osnabrück
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Um die Interaktion zu prüfen wurde die Gesamtstichprobe in sechs Gruppen<br />
geteilt, die jeweils durch die Gruppenzugehörigkeit (frontal oder nicht-frontal) und<br />
die Seite der Hirnschädigung (links, rechts oder bilateral) charakterisiert waren.<br />
Die Mittelwertsunterschiede dieser Teilgruppen verfehlen knapp die 5%-<br />
Signifikanzgrenze (F=2,404, df=5, p=.051) und im Scheffé-Test liegen im<br />
Einzelvergleich keine Unterschiede auf dem 10%-Niveau vor. Bei der oben<br />
berichteten disordinalen Interaktion von Gruppe und Seite handelt es sich somit<br />
um einen globalen Effekt, der sich auf der Ebene von Teilgruppen nicht weiter<br />
differenzieren lässt. Abbildung 8.1 zeigt allerdings deutliche Trends dahingehend,<br />
dass bei bilateralen Läsionen längere Lösungszeiten bestehen, wenn sie im<br />
Frontalhirn lokalisiert sind und rechtsseitige Läsionen nur bei nicht-frontaler<br />
Lokalisation lange Lösungszeiten zur Folge haben. Aufgrund der teilweise<br />
geringen Zellenbesetzung (non-frontal bilateral: N=4; frontal links: N=6; frontal<br />
rechts: N=7) sind Interpretationen allerdings nur bedingt zulässig.<br />
Für die Lösungszeit nach Ausschluss der Regelverstöße ergibt sich das gleiche<br />
Bild wie mit Regelverstößen (Tabelle B.8.6 im Anhang B). Interaktionen von<br />
Komplexität und Gruppe sowie von Komplexität und Seite sind nicht signifikant<br />
(p=.737 und p=.683) und es bestehen keine signifikanten Gruppen- und<br />
Seiteneffekte auf die Gesamtlösungszeit ohne Regelverstöße im TvH (p=.989 und<br />
p=.989). Als signifikant erweisen sich wiederum die Interaktion der Faktoren<br />
Komplexität, Gruppe und Seite (p=.014) und die Interaktion von Gruppe und Seite<br />
(p=.021; Abbildung B.8.1 im Anhang B) mit denselben Trends wie in der Analyse<br />
der Zeit mit Regelverstößen. In den Einzelvergleichen des konservativen Scheffé-<br />
Tests werden die Mittelwertedifferenzen erneut nicht signifikant, wobei auch hier<br />
wieder einschränkend auf die geringen Zellenbesetzungen hinzuweisen ist.<br />
8.1.1.3 Regelverstöße im TvH<br />
Bezüglich des Anstiegs der Anzahl von Regelverstößen ergeben die Analysen,<br />
wie in Tabelle 8.3 dargestellt ist, nochmals einen höchst signifikanten Zuwachs<br />
über die Komplexitätsstufen (p=.000), der sich zwischen frontaler und nonfrontaler<br />
Gruppe und hinsichtlich der Seite der Läsion nicht unterscheidet (p=.259<br />
und p=.260). Signifikante Gruppeneffekte in der Anzahl der Regelverstöße über<br />
den gesamten Lösungsprozess liegen nicht vor (p=.347), ebenso keine Effekte