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Susanne Kosiek - Universität Osnabrück

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Bezüglich einer möglichen Lateralisation der Funktionen sprechen mehrere Befunde<br />

dafür, dass sowohl für TvH als auch TvL der linke Frontallappen von stärkerer Bedeutung<br />

ist, da in diesen Untersuchungen die Leistungen von Patienten mit links-frontalen<br />

Läsionen hinter denen der anderen Gruppen zurückstehen (Shallice, 1982; Morris et al.,<br />

1997; Schöttke, 2000). Andere Untersuchungen finden keine seitenspezifischen<br />

Leistungsdefizite (Owen et al., 1990; Röhrenbach et al., 1991; Goel & Grafman, 1995).<br />

Kritisch anzuführen sind einige Befunde zu den Testgütekriterien. Obwohl die Äquivalenz<br />

der beiden Planungstests in der Literatur häufig vorausgesetzt wird, muss sie hier<br />

angezweifelt werden, denn trotz der Ähnlichkeit der Aufgaben korrelieren die Tests nur<br />

gering. Beispielsweise die Untersuchung von Humes et al. (1997), in der der<br />

Zusammenhang bei gesunden College-Studenten r=.37 beträgt, deutet darauf hin, dass<br />

TvH und TvL tatsächlich nicht dieselben kognitiven Funktionen erfassen. Schon Goel und<br />

Grafman (1995) differenzieren zwischen den beiden Tests und bevorzugen den TvL zur<br />

Erfassung von Planungsfähigkeiten. Die Validität der Instrumente, die Gleiches zu<br />

erfassen beanspruchen, ist daher zweifelhaft und an klinischen Populationen noch zu<br />

wenig untersucht worden.<br />

Auch bezüglich der Reliabilitäten der Tests stehen Ergebnisse für (Frontal-)<br />

Hirngeschädigte noch aus. Besonders die Zuverlässigkeit des TvL sollte von Interesse<br />

sein, die sich in der Untersuchung von Humes et al. (1997) zumindest in der nichtklinischen<br />

Stichprobe als unbefriedigend erwiesen hat.<br />

Der Zusammenhang der beiden Planungstests untereinander und mit anderen exekutiven<br />

Funktionstests (z.B. WCST) ist zu untersuchen, um eine Differenzierung innerhalb des<br />

Konzepts der exekutiven Funktionen zu prüfen. Ebenso stellt sich die Frage nach<br />

Zusammenhängen der kognitiven Leistungen in den Planungstests mit<br />

psychopathologischen Variablen im Sinne von Positiv- und Negativsymptomatik nach<br />

Frontalhirnschädigung. Wie bereits Röhrenbach et al. (1991) fanden, korreliert die Anzahl<br />

optimaler Lösungen des TvL mit dem Gesamtwert der SANS (Andreasen, 1984) nach<br />

Auspartialisieren von IQ (Raven ) und Alter zu r=.36 (p

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