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Susanne Kosiek - Universität Osnabrück

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wichtige Elemente wie Zielformulierung, Erwägen der Schritte zur Umsetzung,<br />

Ausführung, Vergleich von Soll- und Ist-Zustand und Adaption des Lösungsprozesses<br />

vollständig und in geordneter Reihenfolge erfolgen müssen, werden durch mangelnde<br />

Sequenzierungsfähigkeiten in ihrem Ablauf gestört (Duncan, 1986).<br />

3.4.2 Kognitive Flexibilität<br />

Eslinger und Grattan (1993) weisen auf ein zentrales Merkmal adaptiven menschlichen<br />

Verhaltens hin, welches darin besteht, Gedankengänge und einmal eingeschlagene<br />

Handlungswege zu ändern um flexibel reagieren zu können und Verhalten an die<br />

Erfordernisse einer aktuellen Situation anzupassen. Diese als kognitive Flexibilität<br />

beschriebene Fähigkeit wird in der Literatur häufig im Zusammenhang mit<br />

Problemlösedefiziten genannt und eine Beeinträchtigung äußert sich in den<br />

gebräuchlichen Testverfahren in perseverativer Beibehaltung einer als falsch bewerteten<br />

Reaktion (Eslinger & Grattan, 1993; Cicerone et al., 1983).<br />

Einer der ersten Autoren, die dieses Konzept identifizierten und sich damit befassten, war<br />

Goldstein (1943). Er beschreibt einen Patienten mit frontalen Hirnverletzungen, der ein<br />

Verhalten initiieren, Reaktionen aber nicht ändern konnte, wenn die Situation es von ihm<br />

verlangte.<br />

Einige Forscher unterscheiden verschiedene Bestandteile einer allgemeinen kognitiven<br />

Flexibilität. Die Fähigkeit, Verhalten und Kognition dem Kontext anzupassen und zu<br />

ändern, wird als reaktive Flexibilität bezeichnet. Spontane Flexibilität bezieht sich auf die<br />

Fähigkeit, durch divergentes Denken eine Vielzahl von Ideen und Antworten zu<br />

generieren.<br />

Eslinger und Grattan (1993) stellten bei 30 Patienten mit kürzlich erworbenen fokalen<br />

Hirnschäden der Frontallappen oder Basalganglien eine geringere Leistung in einem Test<br />

zur reaktiven Flexibilität fest als bei Patienten mit posterioren Läsionen und gesunden<br />

Personen. Dieses Ergebnis interpretieren sie als Hinweis darauf, dass für eine geringe<br />

reaktive Flexibilität eine frontal-striatale Dysfunktion maßgeblich zu sein scheint, die<br />

entweder mit frontaler Schädigung oder einer Schädigung der Basalganglien verbunden<br />

sein kann. Bei der untersuchten spontanen Flexibilität manifestiert die frontale Gruppe die

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