Susanne Kosiek - Universität Osnabrück
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stärkere Leistungseinbußen als bei rechtsseitigen Schädigungen des<br />
Frontalhirns.<br />
Die erste Hypothese der vorliegenden Untersuchung kann anhand der Befunde<br />
nicht bestätigt werden. Der Turm von Hanoi zeigt in der untersuchten Stichprobe<br />
keine spezifischen Leistungsdefizite nach Frontalhirnschädigung und trägt nicht<br />
zur Differenzierung frontalhirngeschädigter und nicht-frontalhirngeschädigter<br />
Patienten bei.<br />
8.1.2 Unterschiede im Turm von London<br />
Von der Auswertung des TvL mussten fünf Personen wegen unvollständiger<br />
Daten ausgeschlossen werden, so dass für die Analysen 58 Datensätzen zur<br />
Verfügung standen. Die Größe frontalen Gruppe betrug 24, die der nicht-frontalen<br />
Gruppe 34 Patienten; in 23 Fällen war die linke Hemisphäre von der Läsion<br />
betroffen, in 24 Fällen die rechte und in 11 Fällen beide Hemisphären. Für jeden<br />
Patienten wurden pro Aufgabe die Anzahl der Züge bis zur Lösung, die<br />
Lösungszeit und die Anzahl der Fehler erfasst.<br />
Die TvL-Kennwerte wurden mit drei multivariaten dreifaktoriellen Varianzanalysen<br />
mit Messwiederholung auf einem Faktor ausgewertet. Es wurden wieder Einflüsse<br />
der Gruppe (frontal, non-frontal), der Seite der Läsion (links, rechts, bilateral) und<br />
der Aufgabenkomplexität (Aufgabe 1 bis 6) sowie Interaktionen getestet. Die<br />
ausführlichen Ergebnisse sind im Anhang B in den Tabellen B.8.7 bis B.8.9<br />
dargestellt.<br />
8.1.2.1 Züge im TvL<br />
Erwartungsgemäß wirkt sich erneut der Anstieg der Komplexität der Aufgaben,<br />
definiert durch die zur Lösung mindestens erforderliche Zugzahl, höchst<br />
signifikant auf die Anzahl der benötigten Züge aus (p=.000; Tabelle B.8.7).<br />
Außerdem zeigt die Auswertung der Zugzahlen im TvL einen signifikanten<br />
Seiteneffekt (p=.029), der sich im anschließenden Scheffé-Test in einer sehr<br />
signifikanten Mittelwertedifferenz von Patienten mit linkslateralen und bilateralen