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Susanne Kosiek - Universität Osnabrück

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Die erfolgreiche Bewältigung der Sortieraufgabe erfordert vom Probanden das Bilden von<br />

Kategorien, sowie die Beibehaltung und den Wechsel der Konzepte (Sortierregeln) auf der<br />

Basis von Feedback. Während die erste Version des WCST von Berg (1948) und eine<br />

frühe Variation von Grant und Berg (1948) ursprünglich als Verfahren zur Erfassung des<br />

abstrakten Denkens und der geistigen Flexibilität bei hirngesunden Erwachsenen<br />

entwickelt wurden, zeigte sich im Verlauf weiterer Forschung zu Auswirkungen<br />

bestimmter Charakteristika des WCST auf Testleistungen und durch die Untersuchung<br />

personengruppenspezifischer Leistungen die Sensitivität des WCST für Verletzungen des<br />

Frontalhirns (Heaton et al., 1993). Der Test wird heute weltweit in der<br />

Entwicklungspsychologie, in der klinischen Neuropsychologie und in der Psychiatrie als<br />

Test für exekutive Funktionen verwendet und kommt insbesondere im Rahmen der<br />

Diagnostik von Stirnhirnfunktionen zum Einsatz.<br />

Die Autoren der überarbeiteten und erweiterten Standardversion des Tests (Heaton et al.,<br />

1993) bewerten den WCST insgesamt als reliables und valides Instrument zur Erfassung<br />

exekutiver Funktionen in diversen neurologisch auffälligen Populationen. Befunde aus<br />

Studien mit physiologischen Parametern und neuropsychologische Untersuchungen<br />

belegen die Sensitivität des WCST für Frontallappendysfunktionen, wohingegen die<br />

Spezifität des Tests für Hirnschäden mit Lokalisation im Frontalbereich aufgrund<br />

widersprüchlicher Befunde weniger gut belegt ist (vgl. Anderson, Damasio, Dallas Jones<br />

& Tranel, 1991).<br />

5.1.2 Zerebrale Aktivierung beim WCST<br />

Verschiedene Untersuchungen geben durch die eingesetzten bildgebenden Verfahren<br />

Aufschluss über die lokale Gehirnaktivität während der Bearbeitung des WCST. Mittels PET<br />

und SPECT wird ein bedeutsamer Aktivierungsanstieg in den Frontallappen gemessen,<br />

insbesondere im dorsolateralen präfrontalen Cortex (Berman et al., 1995; Nagahama,<br />

Fukuyama, Yamauchi, Matsuzaki, Konishi, Shibasaki & Kimutra, 1996). Neben der frontalen<br />

Aktivierung ist auch in anderen Cortexbereichen ein Anstieg zu verzeichnen, was die<br />

Beteiligung eines komplexen cortikalen Netzwerkes bei der Ausführung des WCST nahe legt<br />

(Berman et al., 1995).

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