23.02.2014 Aufrufe

Susanne Kosiek - Universität Osnabrück

Susanne Kosiek - Universität Osnabrück

Susanne Kosiek - Universität Osnabrück

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Die DEX-Fragebögen (Fragebögen zum dysexekutiven Syndrom; Wilson, Alderman,<br />

Burgess, Emslie & Evans, 2000) sind ein Untertest der Testbatterie BADS (Behavioural<br />

Assessment of the Dysexecutive Symdrome; Wilson et al., 2000). Es handelt es sich um<br />

zwei inhaltlich identische Fragebögen mit je 20 Aussagen zum Verhalten der<br />

hirngeschädigten Person in alltäglichen Situationen, deren Auftretenshäufigkeit von einer<br />

nahestehenden Person und vom Patienten selbst auf einer 5-Punkte-Skala (0-4) bewertet<br />

werden. Die Aussagen wurden aus charakteristischen Merkmalen des dysexekutiven<br />

Syndroms abgeleitet und beziehen sich auf Störungen der Kognition, Motivation, Emotion<br />

und des Verhaltens. Wie bereits in Kapitel 2.1 dieser Arbeit erwähnt wird, stellt die<br />

Bezeichnung dysexekutives Syndrom, die erstmals von Baddeley (1968) vorgeschlagen<br />

wurde, eine lokalisationsunabhängige Benennung der Symptome des Frontalhirnsyndroms<br />

dar.<br />

Das Ergebnis der DEX-Fragebögen geht nicht in die Berechnung des BADS-<br />

Gesamtwertes ein. Die Beantwortungen der Items liefern qualitative Informationen über<br />

exekutive Probleme im Alltag des Patienten. Durch die Fremd- und Selbstbeurteilung der<br />

Symptome kann zusätzlich eine mögliche Diskrepanz zwischen der Selbst- und<br />

Fremdeinschätzung aufgedeckt werden.<br />

Anhand der Ergebnisse der englischen Standardisierungsstichproben mit 216<br />

Kontrollpersonen und 92 Patienten bemerken die Autoren einen signifikanten Unterschied<br />

zwischen den Einschätzungen der Patienten und der Angehörigen. Dies reflektiert die<br />

nach Hirnschädigung häufig anzutreffende krankheitsbedingte Einsichtsstörung.<br />

Während die Autoren des Tests aufgrund der Ergebnisse einer Faktorenanalyse die Items<br />

der DEX-Fragebögen den Bereichen Verhalten, Kognition und Emotion zuordnen, scheint<br />

inhaltlich auch eine Trennung in positive und negative Symptome sinnvoll. Impulsivität,<br />

Konfabulation und Euphorie, die in den verschiedenen Items unter anderem abgefragt<br />

werden, sind der Plussymptomatik zuzuordnen; Apathie, Zurückhalten affektiver<br />

Reaktionen und mangelnde Entscheidungsfähigkeit als Ausdruck einer affektiven<br />

Reaktionsverflachung der Minussymptomatik.<br />

6. Fragestellungen und Hypothesen

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!