Jahresbericht 2012 - Stadtsparkasse Düsseldorf
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<strong>Stadtsparkasse</strong> Düsseldorf I Journal <strong>2012</strong><br />
27<br />
Innovationspreis, Patentanmeldung – da könnten<br />
sich Gerstung als kaufmännischer Geschäftsführer<br />
und der technische Geschäftsführer Jörg Kober<br />
entspannt zurücklehnen, denn schließlich ist das<br />
Unternehmen, einer der größten freien Hülsenpapierhersteller<br />
Europas, gut aufgestellt. So findet<br />
man Produkte von Schulte und Söhne wohl in jedem<br />
Haushalt: Etwa in den Innenrollen von Küchentüchern<br />
oder von Toilettenpapier oder in der Industrie<br />
mit Hülsen für Folien oder Teppiche. Doch das einfache<br />
Verwalten der Erfolgsgeschichte ist die Sache<br />
des Duos nicht. Gerstung: „Ohne Investitionen etwa<br />
in die Energie- und Ressourceneffizienz lässt sich<br />
die Zukunft des Familienunternehmens 127 Jahre<br />
nach der Gründung nicht sichern.“<br />
Gerade weil der Standort Bilk – anders als bei der<br />
Gründung damals auf der grünen Wiese – heute von<br />
einem lebendigen Wohnviertel umschlossen ist.<br />
War vor etwa zehn Jahren die Papierfabrik unschwer<br />
am Geruch zu erkennen, hat sich die Situation für<br />
die Nachbarn im Stadtteil heute deutlich verbessert:<br />
Millionen Euro wurden in den Ausbau der eigenen<br />
Kläranlage und diverser Kamine gesteckt. Gerstung:<br />
„Wir produzieren mit unseren 110 Mitarbeitern<br />
an 355 Tagen im Jahr rund um die Uhr, und es ist<br />
uns gelungen, die Geruchsbelästigung deutlich<br />
zu reduzieren.“<br />
Weniger Emissionen und geringerer Energieverbrauch<br />
zeichnen die Firma aus. Eine neue Turbine<br />
im fabrikeigenen Kraftwerk senkte nicht nur den<br />
jährlichen Ausstoß des Schadstoffs Stickoxid um<br />
30 Tonnen, sondern produziert auch 900.000 Kilowattstunden<br />
Strom. Die Energie, die hier erzeugt<br />
wird, würde reichen 10.000 Haushalte mit Strom oder<br />
30.000 Haushalte mit Wärme zu versorgen. Das<br />
System mit Kraft-Wärme-Kopplung erreicht mittlerweile<br />
einen Wirkungsgrad von 80 Prozent. Vorbildlicher<br />
Umweltschutz ist ein weiteres Argument für<br />
die Jury, den Innovationspreis nach Bilk zu vergeben.<br />
Übrigens war die <strong>Stadtsparkasse</strong> Düsseldorf bei der<br />
Finanzierung des Vorhabens auch mit Fördergeldern<br />
der NRW.Bank beteiligt.<br />
Ein anderes Modernisierungsvorhaben war die<br />
Investition in einen neuen Pulper: Diese Maschine<br />
schreddert wie ein riesiger Haushaltsmixer die Altpapierballen.<br />
Dabei verbraucht die neue Maschine<br />
zur Stoffaufbereitung nicht nur 21 Prozent weniger<br />
Strom, sondern sie kann vor allem auch die billigere<br />
Der „Innovationspreis <strong>2012</strong>“, verliehen<br />
von der <strong>Stadtsparkasse</strong>, hat einen Ehrenplatz.<br />
Altpapiermischung aus dem Altpapiercontainer<br />
besser verarbeiten. Gerstung: „Wir haben außerdem<br />
die Sortierschritte modernisiert und energieeffizienter<br />
aufgebaut. Das macht eine Ersparnis von<br />
rund 70.000 Euro im Jahr aus und spart Rohstoff.<br />
Weniger Energie, weniger Rohstoff addieren sich so<br />
zu rund 200.000 Euro jährlich.“ Nebenbei bemerkt:<br />
Für ihr energiesparendes Arbeiten haben die Bilker<br />
schon im Jahr 2003 den „Effizienzpreis NRW“<br />
erhalten.<br />
Auch das soziale Engagement der Firma Schulte<br />
und Söhne ist beispielhaft: Ob Studenten- oder<br />
Schülerpraktika, die Gründung einer Sozialkasse zur<br />
Unterstützung hilfsbedürftiger Angehöriger von verstorbenen<br />
Mitarbeitern oder die großzügige Spende<br />
zum 125-jährigen Jubiläum der Papierfabrik für die<br />
Spieloase Bilk – ein mit Preisen ausgezeichnetes<br />
Kooperationsprojekt des Vereins „Spielen und Leben in<br />
Bilk e.V.“ und des Jugendamtes Düsseldorf – sind von<br />
der Jury positiv bewertet worden. Als Ausbildungsbetrieb<br />
mit aktuell sechs Azubis leistet das Unternehmen<br />
ebenfalls einen wichtigen Beitrag, jungen<br />
Leuten eine Zukunft zu bieten. Außerdem werden<br />
fünf schwerbehinderte Mitarbeiter beschäftigt.<br />
Das Unternehmen Julius Schulte Söhne, das sich<br />
in der fünften Generation im Besitz der Familie<br />
Pothmann befindet, hat noch viel vor. Geschäftsführer<br />
Gerstung: „Schon im Jahr 2015 wollen wir ein Drittel<br />
unseres Umsatzes mit unserem Hoffnungsträger<br />
Kernpapier machen. Und für die gute Nachbarschaft<br />
in Bilk werden wir weiterhin alles tun, die Belastung<br />
für die Menschen zu verringern. Der Innovationspreis<br />
ist für uns Auszeichnung, zugleich aber auch eine<br />
Verpflichtung für die Zukunft.“