ASEAN - Leitfaden zur Geschäftstätigkeit - AHK Singapur
ASEAN - Leitfaden zur Geschäftstätigkeit - AHK Singapur
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Deutsche Anbieter sollten ihren Händler deshalb nicht nur in (produkt)technischer<br />
Hinsicht schulen, sondern ihm auch auf die potentiellen Kundengruppen<br />
zugeschneiderte Marketingargumente mit an die Hand geben (der Stromverbrauch kann<br />
zum Beispiel ein wichtiges Kriterium sein, da die Philippinen mit die höchsten<br />
Strompreise in der Region aufweisen). Nicht zuletzt muss ein Händler in der Lage sein,<br />
die kontinuierliche Verfügbarkeit des Produktes sowie einen guten Kundendienst zu<br />
gewährleisten.<br />
In der Preispolitik können Rabatte zum Stolperstein werden; wer also keinen<br />
Exklusivvertrieb vergibt, sollte genau festlegen welche Rabatte und Konditionen die<br />
einzelnen Händler gewähren dürfen. Anbieter, die ihre Marke in den Philippinen<br />
aufbauen oder pflegen wollen beziehungsweise ihr Produkt massiv in den Markt drücken<br />
möchten, überlassen die erforderlichen kommunikationspolitischen Maßnahmen nicht<br />
dem Händler, sondern engagieren dafür Werbe- und Öffentlichkeitsarbeit-Agenturen.<br />
Die Einrichtung und konkrete Ausgestaltung eines Kontroll- und Berichtssystems sollte<br />
Bestandteil des Vertrages mit einem Handelsvertreter sein. Branchenkenner empfehlen<br />
dabei Meldungen in vierteljährlichen Abständen, schon von Beginn der<br />
Geschäftspartnerschaft an. Denn es sei schon vorgekommen, dass europäische Firmen<br />
monatelang auf Erfolgsmeldungen ihres Vertreters warteten, nur um schließlich<br />
herauszufinden, dass dieser überhaupt keine Verkaufsanstrengungen unternommen<br />
hatte.<br />
Auch wenn die Geschäftsbeziehung schon länger besteht und gut läuft, sollten die<br />
üblichen Kontrollen nicht vernachlässigt werden. Speziell bei Markenerzeugnissen, die<br />
gerne nachgebaut oder gefälscht werden wie zum Beispiel Kfz-Teilen oder elektrischen<br />
Handwerkzeugen, empfehlen Branchenkenner darüber hinaus, regelmäßig Stichproben<br />
auch bei den eigenen Händlern durchzuführen.<br />
Bei Gemeinschaftsunternehmen bestehen die größten Erfolgsaussichten dann, wenn<br />
der philippinische Partner die erforderlichen lokalen Mittel einbringt und das<br />
ausländischen Unternehmen das (Fertigungs)Fachwissen und gegebenenfalls - wie<br />
etwa bei der Produktion rein für den Export - auch den Absatzmarkt. Wichtig ist nach<br />
Aussagen von Branchenkennern, dass von philippinischer Seite derjenige, der am Ende<br />
tatsächlich die maßgeblichen Leistungen erbringt, bereits an den Verhandlungen<br />
teilnimmt. Anderenfalls ist die Wahrscheinlichkeit für ein Scheitern schon recht hoch. Die<br />
meisten Fehlschläge seien darauf <strong>zur</strong>ückzuführen, dass das ausländische Unternehmen<br />
auf einen Partner hereinfiel, der Ressourcen vorspiegelte, über die er gar nicht verfügte.<br />
Schließlich sollte der persönliche Kontakt kontinuierlich gepflegt werden, da die<br />
Philippinen wie bereits dargestellt ein asiatisches Land sind und für die dortigen<br />
Geschäftsleute nicht nur das Geschäft, sondern auch die zwischenmenschliche<br />
Beziehung eine große Rolle spielt.<br />
Messewesen<br />
Ihren Ruf als Kongressstadt hat Manila mit dem 1976 eröffneten Philippine International<br />
Convention Center (PICC) - dem ersten internationalen Kongresszentrum Asiens -<br />
begründet. Bis Mitte der 80er Jahre fanden zahlreiche internationale Veranstaltungen<br />
<strong>ASEAN</strong> – <strong>Leitfaden</strong> <strong>zur</strong> <strong>Geschäftstätigkeit</strong> 127