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ASEAN - Leitfaden zur Geschäftstätigkeit - AHK Singapur

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allgemein anerkannt, dass die Chinesen besonders arbeitsam und im Geschäftsleben<br />

überdurchschnittlich engagiert sind.<br />

Für sie ist im Übrigen auch das Denken in Netzwerken charakteristisch, sei es nun in der<br />

Familie oder im Berufsleben. Sie beherrschen die malaysische Privatwirtschaft,<br />

wohingegen die meisten Arbeitsplätze in der Regierungsverwaltung von Malaien besetzt<br />

sind. Dies schließt nicht aus, dass es da oder dort einen malaiischen oder indischen<br />

Konzernchef gibt. Es schließt aber auch nicht aus, dass deutsche Unternehmer mit<br />

einem chinesischen Handelsvertreter schlechte Erfahrungen machen.<br />

Hinzuweisen ist darauf, dass die "Bumiputras" (Malaien und Ureinwohner) gewisse<br />

Privilegien genießen, die ihnen das Leben erleichtern. Dennoch sind viele Bumiputras<br />

beruflich durchaus sehr ehrgeizig und "hungrig", zu einem Geschäftserfolg zu kommen,<br />

so dass sie in ihrer Effektivität den Chinesen kaum nachstehen. Zudem sind die Malaien<br />

in einer größeren Zahl von Geschäftsfeldern tätig als die Chinesen, heißt es. In jüngster<br />

Zeit hat es auch vermehrt Fälle gegeben, wo malaiische Firmen Unternehmen<br />

übernommen haben, die traditionell in chinesischer Hand lagen (zum Beispiel in der<br />

Fertigung bestimmter industrieller Güter). Es lohnt sich also, einen etwaigen<br />

Handelsvertreterkandidaten genauer unter die Lupe zu nehmen.<br />

Für die Wahl eines Handelsvertreters ist auch die zentrale wirtschaftsgeografische Lage<br />

Malaysias in Südostasien von Interesse. Nicht wenige ausländische Firmen suchen,<br />

bevor sie sich in einem einzelnen Land engagieren, erst einmal einen Vertreter für eine<br />

größere Region, zum Beispiel ganz Südostasien. Der Handelsvertreter soll dann letztlich<br />

als regionale "Schaltstelle", als "regional hub" für das ausländische Mutterhaus<br />

fungieren. Dabei soll er entweder die einzelnen Länder der Region selber bearbeiten<br />

oder sich lokaler Vertreter bedienen. Auf jeden Fall hat der ausländische Prinzipal aber<br />

erst einmal die Chance, Malaysia als Testmarkt zu nutzen, bevor er sich<br />

Nachbarländern wie Thailand oder Indonesien zuwendet. Generell eignet sich Malaysia<br />

dafür, sowohl neue als auch schon etablierte Produkte einzuführen.<br />

Für den malaysischen Markt selbst wird es im Allgemeinen ausreichen, einen einzigen<br />

Handelsvertreter zu engagieren, der das Exklusivrecht bekommt und das ganze Land<br />

abdeckt. Sitz des Handelsvertreters sollte dabei die Landeshauptstadt sein oder ein<br />

nahe gelegener Standort wie etwa Petaling Jaya. Die Verkehrsinfrastruktur in Malaysia<br />

ist im Allgemeinen gut und das Kommunikationssystem (Mobilfunk usw.) "up to date".<br />

Von der Hauptstadt aus ist das ganze Land bequem erreichbar, auch zum Beispiel die<br />

östlichen Bundesstaaten Sarawak und Sabah und die ländlichen Gebiete.<br />

Nicht selten haben die malaysischen Unternehmen verschiedener Branchen ihren Sitz in<br />

Kuala Lumpur, während sich ihre Aktivitäten auf bestimmte Regionen konzentrieren<br />

(etwa im Bereich Öl und Gas auf die östlichen Landesteile Sarawak und Sabah). Es<br />

kommt aber auch vor, dass ein Unternehmen sich auf eine bestimmte Region<br />

konzentriert und dort sowohl seine Operationen stattfinden als auch die Firmenleitung<br />

sitzt, so im Falle der Elektronikindustrie auf der Insel Penang.<br />

Der Beruf des Handelsvertreters befinde sich in Malaysia im Vergleich zu Europa eher<br />

auf einer frühen Stufe der Entwicklung, meinen Landeskenner. Viele würden als<br />

Handelsvertreter auftreten, ohne es wirklich zu sein, heißt es dazu. Nicht immer sei der<br />

nötige berufliche Hintergrund gegeben. Die Verhältnisse seien aber nicht so schlimm wie<br />

<strong>ASEAN</strong> – <strong>Leitfaden</strong> <strong>zur</strong> <strong>Geschäftstätigkeit</strong> 56

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