ASEAN - Leitfaden zur Geschäftstätigkeit - AHK Singapur
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In den kommenden fünf Jahren ist auf Grund der geplanten Realisierung von<br />
Megaprojekten im Bereich des schienengebundenen Personenverkehrs im Großraum<br />
Bangkok, der Telekommunikation, der Wasser- und Energieversorgung sowie der<br />
Bildung und Gesundheit (veranschlagt werden über 38 Mrd. Euro) mit einem rasch<br />
steigenden Bedarf an entsprechenden Maschinen, Ausrüstungen und Industrieanlagen<br />
zu rechnen. Da Thailand einen sehr großen Teil der Investitionsgüter einführen muss,<br />
ergeben sich für deutsche Anbieter von Transportausrüstungen, Energieanlagen,<br />
Telekomausrüstungen sowie Geräten für die Wasserversorgung und -aufbereitung neue<br />
Liefer- und Geschäftsmöglichkeiten. Für deutsche Firmen bestehen hauptsächlich bei<br />
hochwertigen Spezialmaschinen sowie im Consultigbereich gute Kooperationschancen.<br />
Der Zugang zu thailändischen Märkten ist auf Grund einer gut ausgebauten Infrastruktur,<br />
relativ liberaler Einfuhrregeln und eines vertretbaren Zollniveaus vergleichsweise<br />
unproblematisch. Allerdings sind genaue Kenntnisse über Vertriebswege, die Suche<br />
nach geeigneten Handelsvertretern sowie die Form der Verhandlungsführung von<br />
großer Bedeutung für den Geschäftserfolg. Die Vertriebsstrukturen - zumindest in den<br />
Großstädten und den städtischen Zentren - entsprechen weitgehend denen der<br />
westlichen Länder. Im Einzelhandel haben sich moderne Vertriebsformen in den letzten<br />
Jahren sehr expansiv entwickelt. Insbesondere 2005 verzeichnete der thailändische<br />
Einzelhandel einen wahren Entwicklungsboom mit Investitionen von über 40 Mrd. Baht<br />
(B; ca. 851 Mio. Euro; 1 Euro = rd. 47 B) die mehr als 15.000 neue Arbeitsplätze<br />
schafften.<br />
Besonders Bangkok erlebte eine Gründungswelle von neuen Einkaufszentren<br />
("Shopping Malls"), Supermärkten und Warenhäusern. In der Wirtschaftsmetropole<br />
eröffneten unter anderem zwei gigantische Shopping Malls, das Siam Paragon und das<br />
Central World Plaza Ende 2005 und Mitte 2006 ihre Tore. Bangkok gilt für jede<br />
Absatzorganisation als Standbein. Für 2006 planen die großen Einzelhandelsketten aber<br />
nur etwa 30 Mrd. B in die Ausweitung ihres Handelsnetzes zu investieren. So<br />
beabsichtigt unter anderem Big C vier bis fünf neue Läden, Seven-Eleven 450 kleine<br />
Geschäfte und Tesco Lotus etwa 150 neue Expressläden zu eröffnen.<br />
Der Großhandel ist nicht mit westlichen Maßstäben zu messen. Aufgrund begrenzt<br />
vorhandener Produktkenntnisse, muss der Importeur/Agent oder Hersteller<br />
umfangreiche Leistungen wie Wartung, Reparatur, Beratung oder Gebrauchshilfe selbst<br />
aufbringen. Ein Großteil der Handelsgeschäfte wird über thailändische Vermittler getätigt.<br />
Als erste Kontaktstelle für Neulinge im Thailand-Geschäft bieten sich die bereits seit<br />
Jahrzehnten im Königreich ansässigen ausländischen Handelshäuser an, unter denen<br />
sich auch deutsche befinden. Sie kennen sich in den thailändischen Handelsusancen<br />
gut aus und verfügen auch über eigene Produktions-, Montage oder sonstige<br />
Einrichtungen, demzufolge sie auch mit den Problemen im Fertigungsbereich vertraut<br />
sind. Anschriften von jeweils als Partner in Frage kommenden Handelshäusern können<br />
bei der Deutsch-Thailändischen Handelskammer, der obersten thailändischen<br />
Investitionsbehörde Board of Investment, der Federation of Thai Industries oder beim<br />
Export Promotion Department des Handelsministeriums nachgefragt werden.<br />
<strong>ASEAN</strong> – <strong>Leitfaden</strong> <strong>zur</strong> <strong>Geschäftstätigkeit</strong> 186