ASEAN - Leitfaden zur Geschäftstätigkeit - AHK Singapur
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2. Das Land INDONESIEN<br />
2.1. Wirtschaftsstruktur<br />
Autor: Michael Sauermost, bfai<br />
Jakarta(bfai)- Vieles spricht dafür, dass sich Indonesien in den kommenden Jahren<br />
wieder sichtbarer auf der Landkarte der ausländischen Investoren platziert. Die<br />
Regierung strebt ein jährliches Wachstum von mehr als sechs Prozent an und hat hierfür<br />
einen Reform- und Liberalisierungskurs eingeschlagen. 32 ausgewählte Branchen sollen<br />
für die angestrebte Dynamik sorgen und werden von der staatlichen Industriepolitik<br />
gefördert. (Kontaktanschriften) Weitere Informationen unter www.bfai.de, Datenbank<br />
Länder und Märkte.<br />
Indonesien im globalen und regionalen Kontext<br />
Indonesien verkaufe sich unter Wert, konstatieren Wirtschaftsanalysten häufig. Mit einer<br />
Bevölkerung von mittlerweile mehr als 220 Mio. Einwohnern stellt der Archipel zwar die<br />
größte Volkswirtschaft der <strong>ASEAN</strong>-Staatengemeinschaft (Association of Southeast<br />
Asian Nations). Allerdings wartet das Land seit geraumer Zeit auf einen zweiten<br />
Wirtschaftsboom. Beim ersten nachhaltigen Aufschwung in den 90er Jahren "brüllte"<br />
Indonesien am lautesten von den Tigerstaaten, was zahlreiche Investoren Schlange<br />
stehen ließ. Umso heftiger machten sich dann die Auswirkungen der "Asien-Krise"<br />
bemerkbar. Es sollte sich herausstellen, dass Indonesien am längsten in der Region<br />
brauchte, um sich von diesem Rückschlag zu erholen.<br />
Knapp zehn Jahre sind nach der allgemeinen Wirtschafts- und Finanzkrise mittlerweile<br />
verstrichen. Erst jetzt bewegen sich die meisten Branchen wieder auf Vor-Krisen-Niveau.<br />
Mit Blick auf die in vielen Bereichen direkten Konkurrenten Thailand oder Malaysia<br />
besteht somit Nachholbedarf. Die Pläne für Großprojekte wurden auch wieder aus den<br />
verstaubten Schubladen hervorgekramt. Bei der Umsetzung tun sich die<br />
Verantwortlichen jedoch noch schwer.<br />
Mit Susilo Bambang Yudhoyono wurde erstmals ein indonesischer Präsident direkt vom<br />
Volk gewählt. Als er im Oktober 2004 sein Amt antrat, war das Land bereits seit zehn<br />
Monaten aus dem Hilfsprogramm des Internationalen Währungsfonds (IWF)<br />
ausgestiegen. Zwar wurde der Einstieg in das "Post Program Monitoring" ebenfalls<br />
kritisch beurteilt. Die finanzpolitische Disziplin der Verantwortlichen sorgte jedoch dafür,<br />
dass sich der Verzicht auf weitere Schuldenstreckungen nicht negativ auf die<br />
makroökonomischen Daten des Landes auswirkte. Allerdings können sich die<br />
Verantwortlichen beim "Schnüren" des wirtschaftlichen Gesamtpakets weiterhin keine<br />
großen Sprünge erlauben. Ambitiös sind hingegen die Zielsetzungen des "National<br />
Medium-Term Development Plan" (2004 bis 2009). Im Rahmen dieses Fünfjahresplanes<br />
strebt die Regierung ein jährliches Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von im<br />
Schnitt 6,6% an. Dies könne zu einer Halbierung der Arbeitslosigkeit und auch des<br />
unterhalb der Armutsgrenze lebenden Bevölkerungsanteils führen, rechneten<br />
Wirtschaftsanalysten aus.<br />
<strong>ASEAN</strong> – <strong>Leitfaden</strong> <strong>zur</strong> <strong>Geschäftstätigkeit</strong> 5