ASEAN - Leitfaden zur Geschäftstätigkeit - AHK Singapur
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etwa in Indien. Es ist deshalb nicht unwichtig herauszufinden, welchen Hintergrund der<br />
potenzielle Handelsagent hat.<br />
Von erfahrenden Vertretern ist anzunehmen, dass sie eine Referenzliste der Firmen, für<br />
die sie gearbeitet haben, vorweisen können. Eine Anfrage bei einem früheren Prinzipal<br />
kann durchaus aufschlussreich sein. Die Existenz einer Präsentationsmappe lässt<br />
Rückschlüsse auf die Größe der Handelsvertreterfirma zu. Auch ist es durchaus legitim,<br />
den Kandidaten nach den bisherigen Umsätzen zu fragen. Ein Besuch des<br />
Handelsvertreterbüros sollte möglich sein.<br />
Wünschenswert wäre es, wenn das Büro bereits über Erfahrungen mit deutschen<br />
Firmen aufwarten könnte und imstande wäre, Monatsberichte nach deutschem Muster<br />
anzufertigen. Es ist jedoch kein zwingendes Auswahlkriterium, dass der Vertreter über<br />
Erfahrungen mit westlichen Firmen verfügt. Bisher nicht üblich ist in Malaysia, vom<br />
Handelsvertreter einen schriftlichen Lebenslauf zu verlangen.<br />
Um dem Vertreter die nötige Produktkenntnis zu verschaffen, wird der ausländische<br />
Prinzipal eine entsprechende Einführung geben, womit auch das nötige<br />
Produktverständnis überprüft werden kann. Marktkenner schlagen darüber hinaus vor,<br />
einen künftigen Handelsvertreter eventuell zu einer Ausbildung in den Betrieb des<br />
Mutterhauses in Deutschland einzuladen, um ihm Produktwissen und Marketingstrategie<br />
der Firma zu vermitteln. Beim Engagement eines Handelsvertreters ist außerdem<br />
vertraglich abzusichern, dass er nicht schon für ein Konkurrenzprodukt tätig ist. Im<br />
Allgemeinen kann davon aus gegangen werden, dass die malaysischen Partner in der<br />
Regel die notwendige Loyalität gegenüber dem Prinzipal zeigen.<br />
Ein Handelsvertreter muss in der Lage sein zu klären, ob das Erzeugnis des Prinzipals<br />
auf den malaysischen Markt passt oder nicht. Er soll dabei helfen zu ermitteln, wie<br />
aufnahmefähig der Markt für das Produkt ist. Seine Aufgabe wird es auch sein, die<br />
potenziellen Käufer im Lande zu lokalisieren, so dass dann ein direktes Geschäft<br />
zwischen Firma und Kunde möglich wird, für das der Agent eine Provision erhält. Ob für<br />
seine laufende Tätigkeit ein Ersatzteillager erforderlich ist, hängt von der betreffenden<br />
Branche ab. Unter Umständen können Ersatzteile auch auf dem offenen Markt besorgt<br />
werden.<br />
Handelsvertreter auswählen<br />
Die Suche nach einem geeigneten Handelsvertreter ist im Falle Malaysias in der Praxis<br />
oft von Zufälligkeiten bestimmt, so etwa vom Besuch einer Messe oder im<br />
Zusammenhang mit einer Geschäftsreise. Sie erfolgt häufig gerade nicht auf der<br />
Grundlage einer durchdachten Strategie. Im Vergleich zu manch anderen Ländern wird<br />
sie dadurch erleichtert, dass die Absatzmärkte relativ überschaubar sind. Für die Suche<br />
steht eine Reihe von Möglichkeiten offen.<br />
Besonders sinnvoll erscheint der Weg - so meinen Experten -, den Handelsvertreter<br />
über die anvisierte "Zielkundschaft" zu suchen und zu versuchen, durch einen Besuch<br />
beim Endkunden dessen Lieferstruktur zu klären. Dazu muss erst einmal in einem<br />
gewissen Umfang Marktforschung getrieben werden. Hierbei können zum Beispiel die<br />
Deutsch-Malaysische Handelskammer (www.mgcc.com.my) oder der private German<br />
<strong>ASEAN</strong> – <strong>Leitfaden</strong> <strong>zur</strong> <strong>Geschäftstätigkeit</strong> 57