ASEAN - Leitfaden zur Geschäftstätigkeit - AHK Singapur
ASEAN - Leitfaden zur Geschäftstätigkeit - AHK Singapur
ASEAN - Leitfaden zur Geschäftstätigkeit - AHK Singapur
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Entwicklung des modernen Einzelhandels (Anzahl der Filialen; Zuwachs gegenüber<br />
Vorjahr in %)<br />
Kategorie 2004 2005 2006<br />
Minimärkte 5.604 6.465 7.476<br />
Supermärkte 956 1.141 1.277<br />
Hypermärkte 90 106 138<br />
Insgesamt 6.650 7.712 8.891<br />
Wachstumsrate 32 16 15<br />
Quellen: Data Consult, Aprindo<br />
Trotz alledem geben die traditionellen Verkaufsläden statistisch gesehen immer noch<br />
den Ton an. Nach Angaben des Handelsministeriums werden etwas mehr als 70% der<br />
Umsätze des Sektors von kleineren, teilweise unorganisierten Händlern eingefahren.<br />
Etwa 1,8 Mio. Anbieter sind dem Vernehmen nach landesweit im traditionellen Bereich<br />
aktiv. Angesichts der Dominanz des unorganisierten Sektors verwischt auch der<br />
Übergang zwischen Groß- und Einzelhandel, so dass eine Differenzierung oft nicht<br />
möglich ist. Die traditionellen Händler fühlen sich von der modernen Konkurrenz<br />
zunehmend bedroht. Vertreter der Indonesian Market Retailers Association (APPSI)<br />
beklagen seit geraumer Zeit, dass bei dem "unkontrollierten Einmarsch" der großen<br />
Handelsketten keine Rücksicht auf die Belange der traditionellen Märkte genommen<br />
werde. Mehr staatlicher Schutz sei aus wettbewerbsrechtlicher Sicht dringend angesagt.<br />
In Kürze wird die Regierung ein neues Regelwerk für den Einzelhandel verabschieden,<br />
in dem die Belange des traditionellen Segments Beachtung finden. In der Vergangenheit<br />
verwies das Ministry of Trade in diesem Zusammenhang darauf, dass die maßgebliche<br />
Entscheidungsbefugnis im Rahmen des "Regional Autonomy Law" auf regionaler Ebene<br />
liege und somit die Zentralregierung lediglich Empfehlungen aussprechen könne.<br />
Abzuwarten bliebt, inwieweit die Regierung neue Investitionsvorhaben von<br />
Hypermärkten außerhalb der großen Städte blockiert. Die Betreiber der großen<br />
Handelshäuser könnten so dazu angehalten werden, Kooperationen mit den regional<br />
ansässigen klein- und mittelgroßen Händlern einzugehen. Für letztere käme es<br />
zwangsläufig zu einer Verbesserung der Infrastruktur, des Managements sowie der<br />
Distributionssysteme, hoffen die Befürworter dieses Konzepts. Internationale<br />
Handelsketten, die den indonesischen Markt im Visier haben, befürchten von den neuen<br />
Bestimmungen mehr Restriktionen für ausländische Unternehmen. Das<br />
Handelsministerium gab jedoch Entwarnung. Es gehe lediglich um die Erhaltung eines<br />
gesunden Wettbewerbs zwischen modernem und traditionellem Einzelhandel.<br />
Regionale Regierungen haben teilweise bereits Schutzbestimmungen für die kleinen<br />
Händler in Form von "Bylaws" in ihre Statuten aufgenommen. Beispielsweise ist es im<br />
Großraum Jakarta untersagt, einen Supermarkt mit einer Verkaufsfläche von mehr als<br />
4.000 qm näher als 2.500 m von einem traditionellen Markt zu errichten. Für kleinere<br />
Handelshäuser gelten entsprechend kleinere "Bannmeilen". Zusätzlich sind<br />
Hypermärkte angehalten, 10 bis 20% der Verkaufsfläche des Gebäudes für traditionelle<br />
oder informelle Händler <strong>zur</strong> Verfügung zu stellen. "Nicht immer werden diese Regeln<br />
eingehalten", klagen APPSI-Vertreter aus Jakarta, die sich bereits mit Protesten an die<br />
Wettbewerbsbehörde KPPU (Business Competition Supervisory Board) gewandt haben.<br />
Dabei geht es außerdem um den Verdacht, dass die großen Handelshäuser eine<br />
Monopolisierung des Beschaffungsmarktes herbeigeführt haben. Generell besteht die<br />
Intention des Ministry of Trade jedoch nicht darin, Modernisierungsinvestitionen der<br />
<strong>ASEAN</strong> – <strong>Leitfaden</strong> <strong>zur</strong> <strong>Geschäftstätigkeit</strong> 17