ASEAN - Leitfaden zur Geschäftstätigkeit - AHK Singapur
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Taiwan 2.608 2.722 3.372 23,9<br />
Korea (Rep.) 1.859 2.259 2.634 16,6<br />
Deutschland 1.804 2.008 2.329 16,0<br />
Quelle: Bank of Thailand, Economic and Financial Statistics, März 2007<br />
Die Wirtschaftsgesetzgebung in Thailand ist relativ liberal. Allerdings hat die amtierende<br />
Militärregierung die Kapitalkontrollen verschärft und Maßnahmen <strong>zur</strong> Beschränkung der<br />
Kontrolle ausländischer Investoren ergriffen. Demnach müssen auch deutsche<br />
Investoren, die an einem thailändischen Unternehmen der Liste 1 oder 2 zum Foreign<br />
Business Act, mehr als 50% der Anteile oder der Stimmrechte halten, innerhalb von zwei<br />
Jahren ab Inkrafttreten der Gesetzesänderung diese Anteile/Stimmrechte auf unter 50%<br />
senken.<br />
Die noch von der vorherigen Regierung unter Premierminister Thaksin Shinawatra stark<br />
vorangetriebenen Bemühungen um den Aufbau eines Netzes von bilateralen<br />
Freihandelsabkommen mit den wichtigsten Partnerländern kamen nach dem<br />
Militärputsch weitgehend zum Stillstand. Trotz massiver Kritik seitens verschiedener<br />
Nicht-Regierungsorganisationen und einiger Intellektueller konnte aber das bilaterale<br />
Freihandelsabkommen (Economic Partnership Agreement) mit Japan im April 2007<br />
unterzeichnet werden.<br />
Bangkok hat bisher fünf "Basic Trade Agreements", die auch als "Early Harvest<br />
Programs" bezeichnet werden und mehr politisch als wirtschaftlich von Bedeutung sind,<br />
abgeschlossen. Derartige Freihandelsabkommen bestehen mit der VR China, Indien,<br />
Bahrain und Peru. Zugleich wurde ein solches Abkommen auch mit der BIMST-EC<br />
Ländergruppe (Bangladesch, Indien, Malaysia, Myanmar, Sri Lanka, Bhutan und Nepal)<br />
abgeschlossen. Ein vollständiges Freihandelsabkommen (Comprehensive Trade<br />
Agreement) kam bisher lediglich mit Australien zustande. Es ist am 1.1.2005 in Kraft<br />
getreten.<br />
Zugleich verhandelt Thailand schon seit längerer Zeit mit den USA und Neuseeland über<br />
den Abschluss von bilateralen Freihandelsabkommen. Bisher gestalteten sich die<br />
Gespräche mit den USA, die mittlerweile auch ruhen, recht schwierig. Der Hauptgrund<br />
dafür ist, dass die USA einige Regelungen über sensible Bereiche, wie Korruption,<br />
Wettbewerbspolitik oder staatliches Beschaffungswesen, in das Abkommen einbringen<br />
möchten. Auch mit Kanada, Taiwan, Hongkong (SVR) und der Tschechischen Republik<br />
will Bangkok Verhandlungen über den Abschluss bilateraler Freihandelsabkommen<br />
aufnehmen. Im Februar 2004 unterzeichneten die Wirtschafts- und Außenminister von<br />
Thailand, Bangladesch, Indien, Myanmar und Sri Lanka eine Absichtserklärung <strong>zur</strong><br />
Schaffung einer gemeinsamen Freihandelszone.<br />
Einen weltweiten Überblick über bilaterale Freihandelsabkommen bietet die bfai-<br />
Publikation "Bilaterale Freihandelsabkommen - eine Bestandsaufnahme",<br />
Erscheinungsjahr 2007, bfai-Bestellnr. 12370, Preis: 25,00 Euro.<br />
Sektorale Struktur<br />
Seit der Finanzkrise 1997/98 vollzieht sich in der thailändischen Wirtschaft ein<br />
Strukturwandel. Die verarbeitende Industrie und der Dienstleistungssektor gewinnen<br />
zunehmend an Bedeutung. Zugleich wird die Entwicklung kleiner und mittlerer<br />
<strong>ASEAN</strong> – <strong>Leitfaden</strong> <strong>zur</strong> <strong>Geschäftstätigkeit</strong> 178