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ASEAN - Leitfaden zur Geschäftstätigkeit - AHK Singapur

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kommenden Jahren ändern. Was das BIP-Wachstum anbelangt, so wurde in der<br />

Vergangenheit immer wieder gemutmaßt, dass die eigentliche Steigerung höher sei als<br />

in den Statistiken ausgewiesen, da letztere die Ergebnisse der Schattenwirtschaft nicht<br />

beinhalten. Als Indiz dafür wurden typische Indikatoren für das allgemeine<br />

Wirtschaftswachstum - beispielsweise die Entwicklung des Stromverbrauchs - genannt.<br />

Potenzielle Wachstumssektoren zählt Indonesien zuhauf. Nur ganz wenige Branchen<br />

haben es jedoch geschafft, den Vorkrisen-"Level" zu erreichen, der allgemein als<br />

Messlatte für Erfolg gesehen wirund Der Mobilfunk boomt und wird dadurch noch<br />

unterstützt, dass die Entwicklung im Festnetz stagniert. Die Kfz-Industrie - fest in<br />

japanischer und teilweise koreanischer Hand - gilt uneingeschränkt als<br />

Wachstumsbranche, woran die temporäre, durch Benzinpreis- und Zinserhöhungen<br />

herbeigeführte Flaute nur kurzfristig etwas ändern konnte. Entscheidend für die<br />

Wirtschaftsplaner des Archipels dürfte jedoch - insbesondere mit Blick auf die<br />

Konkurrenz in der benachbarten Region - sein, den Eigenfertigungsanteil in den<br />

unterschiedlichsten Sektoren zu erhöhen. Lokale Interessensgruppen schieben für die<br />

mangelnde Reife der Industrie der zu liberalen Einstellung Jakartas in Bezug auf die<br />

Importzölle den "schwarzen Peter" zu. So habe beispielsweise bei Kfz-Teilen kein<br />

eigener Industriezweig aufgebaut werden können.<br />

Eine Besonderheit der indonesischen Wirtschaftspolitik ist, dass durch Handarbeit<br />

geprägte Sektoren für kleine und Kleinstbetriebe reserviert sind. Diese Regelung lässt<br />

die Situation auf dem Arbeitsmarkt nicht gänzlich eskalieren. Ferner bleibt der<br />

Agrarsektor weiterhin von essentieller Bedeutung. Zwar steuert er nicht mehr so viel <strong>zur</strong><br />

Wertschöpfung bei, wie dies noch vor ein paar Jahren der Fall war. Der Anteil der<br />

Beschäftigten in der Landwirtschaft blieb jedoch relativ konstant. Nicht zuletzt daher<br />

werden auch in Zukunft staatliche Mittel in den Sektor fließen müssen. Die Pläne des<br />

Landwirtschaftsministeriums beinhalten, die Umsätze der Branche von derzeit circa 7,8<br />

Mrund $ bis zum Jahr 2009 auf 12 Mrund $ zu erhöhen.<br />

Klares Ziel der Regierung ist es jedoch, die Verarbeitende Industrie stärker ins<br />

Rampenlicht zu stellen und im Gegensatz zu den letzten Jahren auch mehr<br />

Arbeitsplätze zu schaffen. Vor dem Hintergrund der sich vollziehenden <strong>ASEAN</strong>-<br />

Integration werden nicht nur wichtige Exportbranchen wie der Textil- und<br />

Bekleidungssektor oder die Möbelindustrie mehr Aufmerksamkeit erhalten. Vielmehr<br />

steht auf dem Aktionsplan der Regierung, neue Ausfuhrsektoren zu kreieren oder<br />

stärker zu fördern. Im Vordergrund befinden sich dabei Branchen, die durch vorhandene<br />

Rohstoffe Vorteile aufweisen. So könnte beispielsweise der Chemiesektor -<br />

insbesondere die Petrochemie - profitieren, sollten Investoren gefunden werden.<br />

Staatliche Unternehmen spielen weiterhin eine große Rolle in dem Entwicklungsland<br />

und die Regierung verhält sich trotz der Lippenbekenntnisse, den gewaltigen, oft<br />

ineffizienten Staatsapparat zu reduzieren, sehr tolerant. Beklagt wird nicht nur die<br />

mangelnde Ineffizienz der meisten öffentlichen Betriebe. Vielmehr kritisieren<br />

Wirtschaftsvertreter den mangelnden Elan der Regierung, diese Unternehmen für die<br />

Wertschöpfung im Verarbeitenden Gewerbe zu nutzen, wie dies teilweise in<br />

Nachbarländern geschehe.<br />

<strong>ASEAN</strong> – <strong>Leitfaden</strong> <strong>zur</strong> <strong>Geschäftstätigkeit</strong> 8

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